Der SPD-Ortsverein verzeichnet Mitgliederzuwachs

Kaltenkirchen. Es hätte in den vergangenen Jahren besser laufen können für die Kaltenkirchener Sozialdemokraten. In der Stadtvertretung fiel die Fraktion nur selten auf, die politische Arbeit des Ortsvereins spielte sich weitergehend im Verborgenen ab. 2011 drohte der Streit um den Genossen und Ex-Bürgermeister Stefan Sünwoldt sogar, die SPD in Kaltenkirchen zu zerreißen. Der letzte Tiefschlag: Der altgediente Sozialdemokrat Manfred Feige verließ die Fraktion. Ihm werden Ambitionen nachgesagt, sich der Wählergemeinschaft Pro Kaki anzuschließen.

Doch SPD-Chef Eberhard Rönsch lehnt es ab, ein düsteres Bild vom Zustand seines Ortsvereins zu zeichnen. Tatsächlich kann er auf Entwicklungen verweisen, die für ihn erfreulich sind: Nachdem die Zahl der Mitglieder im vergangenen Jahr auf 62 geschrumpft war, zählt Rönsch inzwischen wieder 72 Parteifreunde. Der Altersdurchschnitt liegt bei 52 Jahren und damit klar unter dem Bundesdurchschnitt.

Auch der Zoff um Sünwoldt hat sich gelegt. Vor wenigen Wochen ist der abgewählte Bürgermeister aus der SPD ausgetreten. Auch den Austritt Feiges aus der Fraktion kommentiert Rönsch gelassen: "Man kann nicht erwarten, dass man immer einer Meinung ist."

Der Blick nach vorn richtet sich besonders auf die Kommunalwahl im Mai des kommenden Jahres. Die SPD hat Arbeitsgruppen mit jeweils fünf bis sechs Mitgliedern gegründet, die nicht nur Parteifreunden offen stehen, sondern allen Kaltenkirchenern. Eines der wichtigsten Projekte soll die Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten am Kretelmoor sein. "Unser Ziel muss es sein, dort eine Grundversorgung sicherzustellen", sagt Rönsch. Bislang gibt es in dem Quartier weder ein Supermarkt noch ein Kiosk.

Ebenfalls oben aus dem Programm stehen Verbesserungen beim Stadtbus. Besonders ältere Leute erwarten bessere Verbindungen, sagt der Ortsvereinschef. Dazu zähle auch eine Anbindung an Dodenhof. Die SPD will zudem eine Zusammenarbeit mit Henstedt-Ulzburg beim Busverkehr anregen, um beispielsweise die Gewerbegebiete an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden.

SPD-Stadtvertreter Siegfried Raabe kündigte die Kandidatenaufstellung für die Kommunalwahl 2013 im kommenden Herbst an. Angesichts des Wachstums des Ortsvereins erwarte er keine personellen Engpässe, um die Liste zu füllen, sagte Raabe.