Ultimate Fighter Jano Guenther unterrichtet Mixed Martial Arts beim 1. SC Norderstedt. Er zeigt, wie man sich nicht auf's Kreuz legen lässt.

Norderstedt. Jasmin Hurioglu muss ein wenig schmunzeln, als sie ihrem Freund Jano Guenther die Faust entgegenstreckt. "Ich wollte mal sehen, wie das aussieht, was er so macht. Deshalb bin ich heute zum Training mit nach Norderstedt gekommen", sagt die Henstedt-Ulzburgerin.

Jano Guenther ist in dieser Situation lieber zurückhaltend. "An meiner Freundin möchte ich das jetzt eigentlich nicht demonstrieren", sagt der 26-Jährige und begibt sich deshalb für das Foto lieber in die Position des scheinbar Unterlegenen. Dass diese Situation im Ernstfall ausweglos ist, verneint Jano Guenther allerdings entschieden. "Wenn du am Boden liegst, heißt das noch lange nicht, dass du verloren hast", sagt er beschwörend.

Der leidenschaftliche Kampfsportler weiß, wovon er spricht. Er hat vor allem im Judo, Ju-Jutsu und auch im Ringen Erfahrungen im Bodenkampf gesammelt und weiß, wie er sich aus schwierigen Situationen wieder befreit. Hier, im neuen Dojo des 1. SC Norderstedt, soll der durchtrainierte Sportler nun Vereinsmitgliedern das Mixed Martial Arts näherbringen. Bekannt geworden ist diese Kombination aus verschiedenen Kampfsporttechniken auch als Ultimate Fighting, bei dem sich zwei Kontrahenten statt im Boxring in einem relativ kleinen Käfig gegenüberstehen und duellieren. Erlaubt ist fast alles - nur unfair darf der Kampf natürlich nicht sein.

"Beim Mixed Martial Arts können Schlag- und Tritt-Techniken aus dem Thai- und Kickboxen und aus dem klassischen Boxsport zum Einsatz kommen. Im Bodenkampf wird dann häufig auf Techniken aus dem Ringen, Judo oder auch Brazilian Jiu-Jitsu zurückgegriffen", erklärt Torben Heyl, Leiter der Kampfsportabteilung im SCN. Jano Guenther, der selber leidenschaftlicher Ultimate Fighter ist und regelmäßig in den Käfig steigt, hofft, dass viele SCN-Mitglieder sein Angebot annehmen. Dabei muss niemand Angst haben, nur am Boden zu liegen. "Ein ganz wichtiger Punkt dieser Sportart ist der Respekt vor dem Trainings- und Kampfpartner. Es sieht zwar häufig gefährlich aus und in den Fights der Profis ist auch jede Menge Action. Aber bei uns ist das Ganze zunächst eher ruhiger. Es wird viel für die Fitness, Ausdauer und die Beweglichkeit getan", sagt Torben Heyl.

In Zeiten von Vereinsmüdigkeit und Mitgliederschwund geht der Garstedter Klub nicht nur mit Mixed Martial Arts neue Wege in seinem Kampfsportspektrum. Bereits etabliert hat sich das Martial Arts Tricking (MAT). Übungsleiter Sven-Henning Waeselmann betreibt mit seinen Schülern eine Sportart, die sich aus Bewegungsabläufen verschiedener Kampfkünste zusammensetzt und diese mit Elementen aus dem Turnen und aus dem modernen Street- und Breakdance kombiniert. "Hier steht eher die Show an erster Stelle, nicht der Kampfgedanke", sagt Torben Heyl. MAT ist auch häufig Bestandteil von Stuntszenen in Actionfilmen. Heyl: "Es geht auch darum, eindrucksvolle Choreografien zu schaffen und die Grenzen des Körpers zu testen."

Trainiert wird MAT beim SCN immer mittwochs ab 19.30 Uhr in der Sporthalle I des Coppernicus-Gymnasiums in Norderstedt. Martial Arts ist bis zu den Sommerferien immer sonnabends von 15 bis 17 Uhr im Sportzentrum Edmund Plambeck am Scharpenmoor angesagt. Mitmachen kann jeder, der Lust hast, etwas Neues auszuprobieren. Anmeldungen sind bei der Geschäftsstelle des 1. SC Norderstedt unter Telefon 040/52 87 66 94 erforderlich. Informationen über Kursusgebühren und -inhalte erteilt auch Torben Heyl unter Telefon 040/30 98 12 62 oder per E-Mail.

torben.heyl@1scn.de