Das Mehrgenerationenhaus hat die Arbeit aufgenommen. Finanzielle Unterstützung gibt es vom Europäischen Förderfonds sowie von der Gemeinde.

Henstedt-Ulzburg. Mütterzentrum - Familienzentrum - Mehrgenerationenhaus: Der Übergang war fließend und war nur von Eingeweihten zu bemerken. Tatsächlich gibt es in Henstedt-Ulzburg seit Anfang des Jahres ein Mehrgenerationenhaus - und es gehört sogar zu den 450 Einrichtungen dieser Art in Deutschland, die in das Aktionsprogramm des Bundesfamilieministeriums aufgenommen wurden und somit Geld von der Europäischen Union und von der eigenen Kommune erhalten: 30 000 Euro aus dem Europäischen Förderfonds, 10 000 Euro von der Gemeinde, befristet auf drei Jahre. Der Kreis Segeberg ist der einzige Kreis in Deutschland, aus dem zwei Mehrgenerationenhäuser in dieses Aktionsprogramm aufgenommen wurden.

Neben dem Henstedt-Ulzburger Haus bekommt auch das Mehrgenerationenhaus in der Nachbarstadt Kaltenkirchen Geld aus dem Förderprogramm.

Lange wurde über die Trägervergabe des Mehrgenerationenhauses in Henstedt-Ulzburg gestritten. Selbst nach der Vergabe der Trägerschaft an das Familienzentrum formierte sich eine Gegnerschaft, um ein Gegenprogramm auf die Beine zu stellen. Die Protestaktion ist im Sande verlaufen, aber das Mehrgenerationenhaus steht - auch wenn es bisher öffentlich kaum registriert wurde. Einen Startschuss und ein offizielles Eröffnungsprogramm hat es nicht gegeben. Das hat seinen Grund: Zwar gibt es ein Mehrgenerationenprogramm, aber das Haus an der Beckersbergstraße im alten Kindergarten muss noch saniert werden. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich Ende Mai und werden drei Monate in Anspruch nehmen. Die Kosten übernimmt der Trägerverein Familienzentrum Henstedt-Ulzburg. Erst danach wird die Einrichtung offiziell eingeweiht.

+++ Bereicherung für das soziale Leben +++

Mehrgenerationenhaus - der Name ist Programm. Denn unter dem Dach der Einrichtung sollen sich alle Generationen treffen. Mittelpunkt ist das Café Böhnchen. Hier treffen sich alle, die Spaß daran haben, ins Mehrgenerationenhaus zu gehen. Ein offener Treff, der jetzt noch provisorisch eingerichtet ist und später, nach der Sanierung, in den Nachbarraum umzieht, wo auch ein Durchbruch zur Küche geschaffen wird. Yvonne Wasser, Kassenwartin des Vereins Familienzentrum, leitet das Kaffee hauptamtlich, fünf andere Frauen helfen bei der Bewirtschaftung ehrenamtlich. Eröffnet wird das Kaffee am Sonntag, 13. Mai, mit einem Frühstück zum Muttertag.

Das sind weitere Angebote im Mehrgenerationenhaus: Krabbel- und Spielgruppen, Ferienbetreuung in deutscher und spanischer Sprach, Englischkurse, Musikkurse, Entspannungskurse, Gesundheitskurse, Ernährungskurse, spanisches Frauenfrühstück, demnächst wahrscheinlich ein türkisches Frauenfrühstück, Kinderkleider- und Spielzeugbörsen, Internetcafé 50 plus. Zu den Schwerpunkten gehören die Begegnung und Bildung von festen sozialen Netzwerken der Eltern, Großeltern und Kinder, ehrenamtliches Engagement und Hilfe zur Selbsthilfe, Eltern- und Erziehungsberatung, Frühförderung von Kindern. 30 Frauen helfen ehrenamtlich mit.

Das Projekt wird drei Jahre wissenschaftlich begleitet. "Anschließend hoffen wir auf Erkenntnisse, wie wir uns noch besser strukturieren können", sagt Sabine Samel, Vorsitzende des Trägervereins Familienzentrum. Für die Aufnahme in das Aktionsprogramm wird ein Jahresprojekt gefordert. Sabine Samel und ihre Mitstreiter haben sich darauf geeinigt: Sie bauen eine Freiwilligenbörse auf.