Drei Metal-Bands aus der Region haben es ins Finale des Nordersound-Contests geschafft. Das Publikum und eine Jury entscheiden, wer gewinnt.

Norderstedt. Sie sind laut, kraftvoll und brechen die Konventionen, die ansonsten die Regel sind in der "TriBühne". Drei Metal-Bands duellieren sich am heutigen Freitagabend (Einlass: 18.30 Uhr) beim Finale im Nordersound-Contest um die Gunst von Publikum und Jury. Entwickelt und organisiert wird dieser Wettbewerb vom Norderstedter Kinder- und Jugendbeirat. Der Metal ist dank seiner Facetten eine der vielseitigsten Musikrichtungen überhaupt mit einer kaum überschaubaren Anzahl von Subgenres und Stilmixen.

Fractum setzt auf viele Taktwechsel und komplexe Strukturen

DieSieger des ersten Vorentscheides sind nach eigener Aussage eine "Technical Death Metal Band." Steven, zuständig für Gitarre und Backing Vocals, beschreibt den Stil der Band als "nicht geradlinig. Wir haben viele Taktwechsel und Geschwindigkeitsveränderungen. Der Begriff ,technical' bezieht sich auf die komplexen Strukturen der Songs." Wer sich ein Bild machen möchte vom ersten Finalisten, sollte sich auf deren Facebook-Account einloggen ( www.facebook.com/fractum ), wo unter "Musik" einige Aufnahmen zu hören sind. Fractum, deren Mitglieder aus Norderstedt, Tangstedt und Bad Oldesloe stammen, spielen von 20 Uhr bis 20.30 Uhr.

Hero's Fate ist dem traditionellen Göteborg-Metal verbunden

Die 2008 gegründete fünfköpfige Hamburger Band hat bereits zwei kleinere Online-Veröffentlichungen in ihrer Diskografie - "Avenging the Lost" und "Among Red Leaves". Das erste Album ist schon in der Mache, es soll "härter, schneller, melodischer und tief gehender" werden, sagen die Jungs.

Sie bezeichnen sich selbst als Mix von traditionellem Göteborg-Metal mit Einflüssen von modernem Death- sowie Viking-Metal. Hero's Fate, die den zweiten Vorentscheid für sich entschieden, sind online auf www.facebook.com/herosfate anzutreffen. Ihnen gehört zwischen 20.45 Uhr und 21.15 Uhr die Bühne.

Surface aus Hamburg wollte unbedingt mal in Norderstedt spielen

Der dritte Teilnehmer am Nordersound-Contest stammt aus Hamburg-Lurup. Lead-Sänger Tom Robinson erklärt, was hinter dem "Olympic Thrash Death Metal" der Kombo steht. "Das Olympische bezieht sich in erster Linie auf unser Artwork. Wir arbeiten viel mit griechischer Mythologie, etwa bei der Bühnendeko."

Das Quartett hat bereits einiges an Live-Erfahrung vorzuweisen und spielte beispielsweise Gigs im bekannten Hamburger Independent-Klub "Logo". "Ich sehe das hier als lockeren Band-Abend", sagt Tom. "Wir haben schon viel gespielt in Hamburg, wollten aber unbedingt einmal nach Norderstedt herüber." Denn eines betonen Musiker aller teilnehmenden Bands: Die hiesige Metal-Szene ist für die Größe der Stadt durchaus ansehnlich und wächst stetig.

Wer auf Facebook nach "Surface Metal" sucht, bekommt einen Einblick in den Sound von Surface, die beim zweiten Vorentscheid am 4. Februar die meisten Stimmen erhielten. Sie präsentieren sich beim Finale von 21.30 Uhr bis 22 Uhr.

Anschließend beginnt das Voting. Hierfür bekommt jeder Anwesende eine Abstimmungskarte. Zusätzlich berät eine Jury, die aus Mitgliedern des Kinder- und Jugendbeirates besteht, über die Performances von Fractum, Hero's Fate und Surface. Die Kriterien sind vielfältig. Natürlich ist die Art und Weise des Gesangs wichtig - im Metal sind insbesondere das typische dumpfe Röhren und als Kontrast eine hohe, fast schon schreiende Stimme prägnant. Weitere Faktoren sind die Interaktion mit dem Publikum und auch, wie sauber die Instrumente gespielt werden.

Die beste Band des Abends gewinnt professionelle Studioaufnahmen

Der Sieger des Wettbewerbs bekommt die Möglichkeit von Studio-Aufnahmen mit Eike Freese, Sänger der bekannten deutschen Metal-Band Dark Age. Dies wird ermöglicht durch die Kooperation mit der Wacken Foundation, die zudem alle Finalisten zu einem Workshop einlädt. Zusätzlich erhalten Platz zwei und drei Gutscheine im Wert von 500 und 250 Euro.

Während das Abstimmungsverfahren läuft, treten als Special Guests die Excrementory Grindfuckers (22.30 Uhr bis 23.30 Uhr) sowie Drone (23.45 Uhr bis 0.45 Uhr) auf. Als Vorprogramm eröffnen We Need Guns um 19.15 Uhr den Abend.

Inklusive Gebühren beträgt der Eintritt an der Abendkasse 14,20 Euro. Minderjährige ab 14 Jahren müssen eine von den Eltern unterschriebene Einverständniserklärung mitbringen, dass sie das Konzert besuchen dürfen. Wer 16 oder älter ist, bekommt ein zusätzliches Armband - damit ist der Bierkonsum erlaubt. Harter Alkohol wird heute nicht ausgeschenkt.