Winnetou hat es in Wirklichkeit nie gegeben. Diesen Häuptling der Apachen hat sich der Schriftsteller Karl May ausgedacht.

Indianer aber gibt es in Nord- und Südamerika heute noch. Bevor die Weißen kamen, lebten auf dem gesamten amerikanischen Kontinent ausschließlich Indianer. Die Bezeichnung Indianer führt auf die Entdeckung Amerikas durch die spanischen Eroberer zurück - sie glaubten, in Indien gelandet zu sein.

Wahrscheinlich kamen die meisten Indianer aus Asien über die Beringstraße, eine eiszeitliche Landbrücke, auf den nordamerikanischen Kontinent. Manches spricht aber auch dafür, dass die Indianer Nordamerikas und Südamerikas nicht miteinander verwandt sind. Manche Forscher glauben, dass die Indianer Südamerikas aus der Südsee kamen. Es gab in Nordamerika mehr als 1000 verschiedene Indianerstämme mit jeweils einer eigenen Sprache. Zu den bekanntesten Stämmen gehören die Irokesen, Cheyenne, Apachen, Cherokee, Sioux (aus diesem Stamm kommt der berühmte Häuptling Sitting Bull) und Commanchen.

Als die europäischen Auswanderer die Gebiete der Indianer besiedelten, bedeutete das das Ende der indianischen Lebensweise. Die Weißen trieben Handel mit den Indianern, sie tauschten die Indianerfelle gegen Gewehre und Alkohol. Mit Versprechungen und Verträgen wollten die Weißen das Land der Indianer besitzen, aber weder die Verträge noch die Versprechen wurden eingehalten. Zuerst versuchten die Indianer noch, ihr Land im Kampf zu verteidigen. Sie wurden aber immer wieder vernichtend geschlagen. Für viele blieb deshalb nur der Weg in Gebiete, die den Indianern vom Staat zugeteilt wurden - den sogenannten Reservaten. In den USA gibt es heute 210 Reservate. Hier leben knapp 300 000 Indianer.