1965 erblickte ich das Licht der Welt. Hineingeboren, ohne es zu wollen, noch irgendeinen Einfluss darauf gehabt zu haben.

Da war ich nun, als siebtes Kind einer Familie, die jeden Sonntag in die Kirche ging.

Neben dem Gottesdienst wurde in der Kirche eine Kinder-Sonntagsschule angeboten.

Als ich als Achtjähriger in der Sonntagschule stand, kam eine Sonntagschullehrerin, schaute mich an und sagte: "Ich habe einmal im Leben gesündigt, indem ich ein Stück Würfelzucker vom Tisch meiner Eltern geklaut habe."

Da stand ich mit meinen acht Jahren und schaute die Lehrerin an, so alt und groß - und mir fielen auf Anhieb mehrere Sünden ein, die ich in den kurzen acht Jahren begangen hatte.

Das war der Moment, dass mir klar wurde: "Ich werde niemals diesem Gott gerecht werden und habe eigentlich schon verloren."

Sobald ich mich durchsetzen konnte, ging ich mit etwa 13 Jahren nicht mehr in die Kirche, sondern wandte mich der Drogenszene zu. Ich dachte, Gott will nichts mehr mit mir zu tun haben. Und ich lebte, als wenn es kein Leben nach dem Tod geben würde.

Ich war mir zwar immer sicher, dass es Gott geben würde, doch ich dachte, er würde sich sowieso nicht für mich interessieren. Mein großes Glück war, dass ich mit 18 Jahren meine jetzige Frau kennenlernte. Durch sie kam ich von den Drogen weg und machte eine Ausbildung als Speditionskaufmann. Es machte mir Spaß, am Flughafen zu arbeiten. Da ich schnell Karriere machte, genoss ich das erste Mal in meinem Leben viel Anerkennung und verdiente eine Menge Geld. Aber ich wurde deswegen auch nicht glücklicher, obwohl ich scheinbar alles hatte, was es für ein glückliches Leben braucht.

An einem besonderen Tag, als ich 28 Jahre alt war, sprach ich nach vielen Jahren das erste mal wieder zu Gott und sagte: "Wenn Du anders bist, als ich in meiner Kindheit hörte, dann bitte ich Dich, dass du nochmal von vorne mit mir anfängst und mir zeigst, wer und wie Du wirklich bist." Kaum zu glauben, aber wahr: Er fing mit mir noch mal bei Null an!

Ich habe einen geduldigen, liebevollen und unglaublich kraftvollen Gott kennengelernt und weiß jetzt, was es heißt, ein glückliches, sinnvolles und erfülltes Leben zu haben. Ein Gott voller Gnade, der nur eines im Sinn hat, nämlich eine Herzensbeziehung zu seiner Schöpfung. Ich weiß jetzt, warum ich lebe, wie sehr ich geliebt bin und wie ich selber lieben kann.

Es gibt Glaube, Liebe und Hoffnung - die Liebe aber ist das Größte! In diesem Sinne wünsche ich jedem Leser, diese Erfahrung zu machen und den Schöpfer des Lebens kennenzulernen.

Mark Weisensee ist Pastor der Christlichen Gemeinde Norderstedt