Mit Werken von Johann Sebastian Bach stellte sich die neue Kantorei der Christuskirche Garstedt vor

Norderstedt. Sie lebt wieder, die Kantorei der Christuskirche Garstedt. Mit dem Bach-Konzert knüpfte Kantor Paul Fasang an die Hochzeit der Kantorei unter der Leitung seines Vorgängers Bernd Leste an. Verstärkt durch Sängerinnen und Sänger der Kantorei der Paul-Gerhardt-Kirche, die unter der Leitung der dortigen pensionierten Kantorin Ellen von Lampe singen, begeisterte der neue Chor mit einer feinen Leistung.

Fasang eröffnete das Konzert mit dem "Clavierkonzert" Nr. 3 in D-Dur von Johann Sebastian Bach und dirigierte das berühmte Werk ohne Noten vom Flügel aus. Der Kantor zeigte eine exquisite Anschlagkultur. Mit dem Streicher-Quartett mit Julia Linden (erste Violine), Saskia Knuth (zweite Violine), Sofia Keiter (Viola) und Lukas Witterman am Cello kam besonders der dritte Satz mit leichter Eleganz, entsprechend dem tänzerischen Anspruch.

Die Bach-Kantaten "Wo gehest du hin?" und "Bleib bei uns, denn es will Abend werden" gestaltete die neu gebildete Kantorei unter Fasangs Leitung behutsam und gut textverständlich. Die 17 Sängerinnen und sechs Sänger formten die Choräle überwiegend lyrisch bis demütig aus. Voll konzentriert auf ihren Dirigenten, gestalteten die Sängerinnen die Sopran-Chöre mit einem feinen Ton. Keine sonst oft bei Laiensängerinnen auftretende und gefürchtete diskante Spitze störte den behutsam gestalteten Gesang. In der Kantate zum zweiten Osterfeiertag mit einem Text von Nikolaus Selnecker und Martin Luther nach dem Kapitel Lukas 24,29 aus den Neuen Testament schwebten die Sopran-Stimmen durch die Kirche.

Schienen sich die Solisten zu Beginn noch zurückzuhalten, so modellierten auch sie ihre Partien in den Kantaten gut aus. Besonders Altistin Elisabeth Polster begeisterte zunehmend, zumal sie in den an Verzierungen reichen Arias einen guten Mittelweg der Gestaltung und so den Bachschen Ton fand. Mit hohem Stimmvolumen und lyrisch zugleich sang sie "Hochgelobter Königssohn".

Guido Weber gestaltete die Bass-Rezitative klar verständlich, profund und souverän. Den geschichtlich völlig abstrusen Text des Verses "Es hat die Dunkelheit" gestaltete er mit Pathos. In der Oster-Kantate trat auch Tenor Simon Kannenberg endlich mit kraftvoller Stimme auf.