Organisationen laden für den 20. Mai zur Auftaktveranstaltung des Projektes ein

Kaltenkirchen. "Nachbarn für Nachbarn" - unter diesem Motto rufen mehrere Organisationen aus Kaltenkirchen gemeinsam mit dem Pflegestützpunkt Segeberg zu einer gemeinsamen Aktion für mehr Nachbarschaftshilfe auf. "Älter werden in meinem Wohnviertel - mein Wohnviertel ist mein Zuhause", so beschreibt der Leiter des Pflegestützpunkts Ulrich Mildenberger den Grundgedanken des Projekts, das zunächst im Osten der Stadt starten soll.

Die Stadt hat 750 Menschen über 65 Jahre zu einer Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 20. Mai, in den Ratssaal eingeladen. Ab 15 Uhr wollen Mildenberger und seine Mitstreiter ihr Konzept vorstellen. Dabei soll es nicht nur um professionelle Hilfe bei Haushalt und Pflege, sondern auch um Unterstützung in der Nachbarschaft gehen. Die Initiatoren sprechen von den vermeintlichen Kleinigkeiten des Alltags: Einkaufen, Post aus dem Briefkasten holen, Rezepte beim Arzt besorgen, Glühlampen auswechseln. Ulrich Mildenberger: "Das sind alles Hilfen, die man nachbarschaftlich organisieren kann."

Darauf seien nicht nur ältere Menschen angewiesen, sagte Klaus Stuber vom Seniorenbeirat. Der harte Winter mit den glatten Wegen habe gezeigt, dass auch jüngere Menschen in besonderen Lebenslagen Unterstützung benötigen.

Die Initiatoren freuen sich auch über Teilnehmer, die jünger als 65 Jahre sind

Unterstützung für das Projekt kommt von vielen Organisationen. Die Kirchengemeinde will einen Raum im Gemeindehaus an der Schützenstraße für regelmäßige Treffen zur Verfügung stellen. Der Aufsichtsrat des Bauvereins hat beschlossen, ein Begegnungszentrum zu bauen. Zielgruppe sind zunächst die Kaltenkirchener Bürger und Bürgerinnen in dem Bereich zwischen Erlenweg/Eschenweg und der Hamburger Straße (Ostteil - Pflegediakonie Kaltenkirchen) und in den Straßen der Wahlbezirke 1 (Waldorfschule), 2 (Gemeindezentrum Ost) und 3 (Verbandsschule Lakweg). Die Initiatoren freuen sich auch über Teilnehmer, die jünger als 65 Jahre sind.

"Es fehlt an Netzwerken", sagt Mildenberger, der vor drei Jahren drei vergleichbare Projekte in Bad Segeberg gestartet hat. Mehr als 100 Menschen unterstützen sich dort mittlerweile gegenseitig. Der Bedarf an nachbarschaft- licher Hilfe werde angesichts der demografischen Entwicklung weiter wachsen. In 20 Jahren, so Mildenberger, werde jeder dritte Deutsche älter als 60 Jahre sein.

In der Kreisstadt Bad Segeberg habe "Nachbarn helfen Nachbarn" auch viele Menschen zusammengeführt, die gemeinsam ihre Freizeit verbringen und sich regelmäßig zum Spielen, Wandern oder Kochen treffen. Mildenberger geht außerdem davon aus, dass das Projekt auch dazu dienen wird, die Hemmschwelle zu senken, um professionelle Hilfe zu bitten.

Weitere Informationen: Ulrich Mildenberger im Pflegestützpunkt des Kreises Segeberg in Kaltenkirchen, Hamburger Straße 66, im TriO, Telefon 04191/507 09 34 oder in der Stadtverwaltung Kaltenkirchen, Telefon 04191/93 93 30 oder -38.