1938 begannen auf Befehl von Herrmann Göring die Bauarbeiten für den Flugplatz Kaltenkirchen. Im März 1941, wenige Monate vor dem Angriff auf die Sowjetunion, entstand im Ortsteil Heidkaten ein „Erweitertes Krankenrevier“ für Kriegsgefangene. Dort kamen Hunderte Gefangene unter katastrophalen Bedingungen ums Leben. Im Sommer 1944 verlegte die Wehrmacht die sowjetischen Soldaten nach Gudendorf in Dithmarschen.

Nahezu gleichzeitig begann der Aufbau des KZ-Außenkommandos Kaltenkirchen-Springhirsch. Auf dem Flugplatz waren bei Kriegsende 20 Düsenflugzeuge vom Typ ME 262 stationiert, die als „Wunderwaffen“ des Dritten Reiches galten. Am 7. April 1945 zerstörten amerikanische Bomber das Gelände.

Historiker gehen davon aus, dass bis zu 700 KZ-Häftlinge in dem Lager umkamen, das organisatorisch zum KZ Hamburg-Neuengamme gehörte. Nach dem Krieg ließ die Wehrmacht auf dem Flugfeld 20.000 Fahrzeuge zurück, die zum Teil von deutschen Kriegsgefangenen zerlegt wurden. Die Bewohner Springhirschs begannen, Teile des nördlichen KZ-Geländes als Kleingärten zu nutzen. Flüchtlinge und Menschen aus der Region lebten in der „Dorfgemeinschaft“ Springhirsch. Das Flüchtlings- und Vertriebenenlager wird erst 1963 komplett geräumt wird.

1947 wird auf dem Gelände eine Tankstelle gebaut. Im westlichen Teil der ehemaligen KZ-Nordbaracke entsteht die „Astra-Klause“. 1955 bis 2003 finden auf dem ehemaligen Flugplatz und Teilen des KZ-Geländes Motocross-Rennen statt. Im Februar 1956 fordern Kaltenkirchener Gemeindevertreter, das ehemalige Flugplatzgelände militärisch zu nutzen.

Die Bundeswehr beginnt 1964, weite Teile des ehemaligen Flugplatzgeländes als „Standortübungsplatz Kaltenkirchen“ zu nutzen. 1968 unterzeichnen Hamburg und Schleswig-Holstein in der Nähe des KZ-Geländes den Vertrag für den Bau des Großflughafens Hamburg-Holstenfeld in Kaltenkirchen, der nie gebaut wurde.

Der „Trägerverein KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch e. V.“ pachtet ab 2008 von der Flughafengesellschaft die Fläche für die Gedenkstätte. Ein Jahr später zieht sich die Bundeswehr vom „Standortübungsplatz Kaltenkirchen“ zurück.

Das Außengelände an der B4 ist öffentlich zugänglich. Der Trägerverein bietet Führungen an.