Wir stehen in diesen Tagen erst vor dem Beginn der Passionszeit, in der wir dann neu oder wieder intensiv in sonntäglichen Gottesdiensten und werktäglichen Andachten den Leidensweg Jesu bedenken werden. Aber die gute Nachricht, die frohe Botschaft der Bibel besteht für mich darin, dass wir unser Leben vom Ende her bedenken können.

Das österliche Evangelium erzählt uns freudestrahlend vom neuen Leben, von der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Hätte es diesen guten Ausgang für Jesus nicht gegeben, würde heute wohl kaum noch jemand ein Wort über den Sohn Gottes verlieren. Weil aber die Evangelien unter dem Eindruck und im festen Glauben an das österliche Geschehen aufgezeichnet worden sind, ist und bleibt dieses auch die Hoffnung für unser persönliches Leben und ebenso für das Leben anderer, mit denen wir verbunden waren und sind. Im Lukasevangelium (Kapitel 24, Verse 6 und34) heißt es: „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden“. Diese gute Nachricht, diese frohe Botschaft vermag uns immer wieder neu die Kraft zu schenken für unser Tun im Alltag. Die Verbundenheit mit dem zu Ostern Auferstandenen lässt uns dauerhaft aktiv eintreten für Recht und Gerechtigkeit im Kleinen wie im Großen, manchmal oder oft genug auch gegen den Augenschein.

Im festen Glauben an Gott, der zu Ostern einem Toten ein neues Leben schenkte, vertrauen wir darauf, dass Gott auch unsere persönlichen Geschichten, selbst die leidvollen, zu einem guten Ende führen kann. Das ist und bleibt in diesen Tagen und Wochen vor Ort auch unsere lebendige Hoffnung für die fünfköpfige Familie Hakopjan aus Armenien, von deren Schicksal Sie auch im Abendblatt lesen konnten. Wir tun zur Zeit alles in unseren Möglichkeiten Stehende, um dieser christlichen Familie, die fest in unserer dörflichen Gemeinschaft integriert ist, zu einem dauerhaften Bleiberecht zu verhelfen. Die Härtefallkommission wird am 8. April beraten, um dann hoffentlich eine Empfehlung zugunsten der Familie auszusprechen. In dem 2012 gedrehten Film „Best Exotic Marigold Hotel“, der in Indien spielt, heißt es an einer Stelle: „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.“ Besser lässt sich das auch aus biblischer Sicht nicht ausdrücken.

Pastor J.-Ekkehard Wulf, Kirchengemeinde Nahe