Neumünster/Karlsruhe. Die Aufrufe zum extremistischen Glaubenskrieg der "Islamic Hacker Union" sind weiterhin im Internet zu lesen. Wegen dieser Aufforderungen zum Terror war der 19 Jahre alte Harry M. am Dienstag auf Antrag der Bundesanwaltschaft in seiner Wohnung in Neumünster festgenommen worden. "Wir konnten die Beiträge noch nicht sperren, da der Provider im Ausland liegt", sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe dem Abendblatt am Donnerstag auf Nachfrage.

Gegen Harry M., der sich auch Isa Al Khattab nennt, läuft seit Januar ein weiteres Verfahren in Schleswig-Holstein wegen Bedrohung und Nötigung. Er hatte auf seiner Internetseite dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Pinneberg, Wolfgang Seibert, prophezeit, mit dem Tod bestraft zu werden. Seibert war daraufhin unter Polizeischutz gestellt worden.

Er hatte öffentlich darauf gedrungen, eine Moschee in Pinneberg zu schließen, in der laut Verfassungsschutz extremistische Salafisten zusammenkamen. Sie waren dorthin nach Beobachtung des Hamburger Verfassungsschutzes abgewandert, nachdem die Taiba-Moschee in der Hansestadt geschlossen worden war.

Das Pinneberger Gebetshaus ist mittlerweile auch geräumt, weil der Vermieter gekündigt hatte. Jetzt sollen sich die Extremisten nach Abendblatt-Informationen im Stadtteil Harburg treffen.

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