Elmshorn. Nach einem Brandanschlag auf ein türkisches Café in Elmshorn ist der mutmaßliche Täter, ein 41 Jahre alter Deutscher, inhaftiert worden. Ihm wird vorgeworfen, am Sonntag gegen 23 Uhr in der Gaststätte Benzin verschüttet und in Brand gesetzt zu haben. Die etwa 30 Gäste konnten allesamt das Lokal verlassen. 16 Personen wurden leicht verletzt. Unter den Verletzten war auch der 41 Jahre alte Täter, den einige Gäste am Tatort festhalten konnten. Der Mann, ein Nachbar, war laut Kriposprecher Holger Fenske alkoholisiert und mit einer Axt und einem Messer bewaffnet.

Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass es sich um keinen fremdenfeindlichen Anschlag handelt. Vielmehr habe sich der Beschuldigte mehrfach über Lärm aus den Räumen des türkischen Kulturvereins beschwert, auch bei der Polizei. Im vergangenen Jahr kam es dabei sogar zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung.

Das Lokal wurde durch das Feuer völlig zerstört. Auch die benachbarten Räume der Industriegewerkschaft Metall sowie eine Wohnung in dem betroffenen Mehrfamilienhaus sind unbewohnbar. Die Feuerwehr musste in der Nacht zweimal ausrücken, um Brand und Brandnester zu bekämpfen.

Ein Richter des Elmshorner Amtsgerichts erließ am Montag Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und schwerer Brandstiftung.