Bremen. Tulpen stammten aus Amsterdam, meint seit Heintjes musikalischen Auftritten jedes Kind zu wissen. Dem üppigen Sonnenschein und ständig steigenden Temperaturen jedoch sei Dank, entfalten sie sich nicht nur in niederländischen Gewächshäusern, sondern auch in Norddeutschlands freier Natur zu schönster Blüte - wie das Tulpenmeer in den Wallanlagen am Rande der Bremer Innenstadt ansehnlich beweist. Von jeher bereiten den Bürgern dort grandiose Blumenrabatten mit 30 000 Blüten Vorfreude auf den Frühling: Ostern kann kommen! Und Muße bescheren, den Wurzeln des Liliengewächs auf den Grund zu gehen. Denn tatsächlich geht der Name zurück auf "tülbend" im Türkischen sowie "dülband" in persischer Sprache. Beides bezeichnet einen Turban. Mitte des 16. Jahrhunderts kamen die ersten Vorfahren der heutigen Tulpe vom Bosporus nach Mittel- und Westeuropa. Seitdem beglücken die unkomplizierten Blumen auch die Menschen hierzulande. Wobei in Bremen der Verdacht Amsterdam durchaus naheliegt. Nicht wegen der traditionellen Freundschaft zwischen holländischen und hanseatischen Pfeffersäcken, sondern wegen der liebevoll restaurierten Mühle, die Bremens Wallanlagen krönt.