Elmshorn. Ein Hartz-IV-Empfänger aus Elmshorn hat sich 15 Monate lang als Arzt ausgegeben und an einem Krankenhaus in Cuxhaven Patienten behandelt. Mittlerweile sitzt Amir T. in Untersuchungshaft. Der 31-Jährige wurde im Amtsgericht Elmshorn verhaftet, wo ihm wegen Sozialhilfemissbrauchs der Prozess gemacht wurde.

Für die Staatsanwaltschaft ist der gebürtige Iraner kein Unbekannter. Er ist seit 2003 mehrfach strafrechtlich in Erscheinung getreten und auch verurteilt worden. In der Strafakte taucht immer wieder das Wort Urkundenfälschung auf. Diese scheint Amir T. meisterhaft zu beherrschen. "Er hat eine Approbationsurkunde und Zeugnisse diverser Hamburger Kliniken vorgelegt", erläutert Dr. Christian Flesche, der Ärztliche Direktor des Krankenhauses Cuxhaven. Sie seien nicht als Fälschungen zu erkennen gewesen.

Amir T. hatte mehrere Semester Medizin studiert und wies Kenntnisse auf. Der Fall flog nur auf, weil Amir T. vergessen hatte, sich beim Jobcenter in Elmshorn abzumelden. Dort bezog der 31-Jährige Arbeitslosengeld II. Und dort fiel beim Datenabgleich mit dem Sozialversicherungsträger auf, dass der Hartz-IV-Empfänger einen lukrativen Job als Arzt angetreten hatte.