Hipstedt. Seit 50 Jahren ist Karlheinz Poredda Bürgermeister in der 1300-Einwohner-Gemeinde Hipstedt (Kreis Rotenburg/Wümme). Nach Recherchen der niedersächsischen Staatskanzlei ist der 91-Jährige der dienstälteste Bürgermeister weltweit. Zudem sitzt der Rekordhalter seit mehr als 30 Jahren im Kreistag und außerdem im Rat der Samtgemeinde Geestequelle, zu der Hipstedt gehört.

Selbst ein Sturz im vergangenen Jahr, der ihn nun zwingt, einen Rollator zu benutzen, konnte den ehemaligen Verwaltungsangestellten, der seit 1984 in Rente ist, nicht bremsen. Der Mitbegründer der Wählergemeinschaft Freie Bürger nimmt alle seine Aufgaben weiterhin gewissenhaft wahr. Heute will Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) dem gebürtigen Ostpreußen bei einer großen Feier persönlich gratulieren.

Hamburger Abendblatt:

Bei den Kommunalwahlen im Herbst wollen Sie nicht mehr antreten. Haben Sie endlich genug von der Politik?

Karlheinz Poredda:

Nein, aber meine Frau Carola, mit der ich seit 44 Jahren verheiratet bin, hat sich gewünscht, dass ich endlich mehr Zeit für sie habe.

Was war Ihre größte politische Leistung?

Poredda:

Hipstedt war ein Ort, in dem sich die Bevölkerung nach dem Krieg durch die Vertriebenen verdoppelt hat. Ich habe es geschafft, dass aus allen eine Gemeinschaft geworden ist. Heute steht Hipstedt gut da. Ich habe ein sehr gutes Einvernehmen mit den Bürgern.

Was machen Sie denn künftig mit Ihrer ganzen Freizeit?

Poredda:

Meine Frau wünscht sich, dass wir eine Schiffsreise machen, vielleicht im Mittelmeer. Gebucht haben wir aber noch nichts. In die Politik werde ich mich dann nicht mehr einmischen. Das habe ich mir vorgenommen.