Hannover. Die Jugendkriminalität ist in Niedersachsen im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. "Das ist keine Momentaufnahme sondern ein Trend", sagte Innenminister Uwe Schünemann (CDU). Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich diese Entwicklung als Folge der in den vergangenen Jahren aufgelegten neuen Programme fortsetzt. Tatsächlich ist die Zahl von minderjährigen Straftätern 2010 um elf Prozent auf 37 521 gesunken, auch die Zahl der Intensivtäter mit durchschnittlich 25 Straftaten pro Person sank von 116 auf 91. Indiz für eine langfristige Veränderung ist für Schünemann auch, dass die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen binnen drei Jahren um 36 Prozent auf noch 1338 zurückgegangen ist.

Niedersachsen hat in den vergangenen Jahren die Schulen verpflichtet, alle Straftaten anzuzeigen. Das Land übernahm außerdem die Vorreiterrolle bei Alkoholtestkäufen auch durch Jugendliche, weil Alkohol die Hemmschwelle für Gewaltanwendung senkt. Hinzu kam ein Konzept für Intensivtäter, denen bei Polizei und Jugendämtern feste Ansprechpartner zugeordnet wurden. Die Zahl nicht deutscher minderjähriger Tatverdächtiger liegt zwar immer noch über dem Durchschnitt, ist aber deutlich gesunken um 649 auf jetzt noch 4491.