Das Atomkraftwerk kann notfalls die Schotten dicht machen

Geesthacht. Das Atomkraftwerk Krümmel, der einzige deutsche Meiler elbaufwärts von Hamburg, ist gegen das Hochwasser gerüstet. "Wir können bei Bedarf zusätzliche Hochwasser-Schutzwände aufstellen", sagte Vattenfall-Sprecherin Barbara Meyer-Bukow.

Bei einer Überflutung des Geländes könnten zudem das Reaktorgebäude und eine Steuerstelle gesondert abgeschottet werden. "Die wesentlichen Teile des Kernkraftwerks bleiben in jedem Fall trocken." Nach den derzeitigen Pegelprognosen kommt Krümmel glimpflich davon. Die Kieler Atomaufsicht, das Justizministerium, geht davon aus, dass der Elbpegel am Kraftwerk in den nächsten Tagen auf etwa sieben Meter steigt. Ernst wird es in Krümmel erst ab 8,50 Meter. Dann würde Wasser auf das Kraftwerksgelände strömen.

Die Schutzbestimmungen sehen deshalb vor, den Meiler ab einem Pegelstand von 7,80 Meter zu sichern. Zuerst werden die Hochwasserschutztüren geschlossen, dann mobile Dammwände montiert. "Diese Maßnahmen bieten Schutz bis zu einem Elbwasserstand von 9,70 Metern", sagte der Sprecher des Justizministeriums, Oliver Breuer. Ein Schutz gegen noch höhere Pegelstände sei nicht erforderlich, weil die Elbdeiche in Niedersachsen niedriger seien. Im Klartext: Anstelle von Krümmel säuft die Elbmarsch ab.

Ein Kernkraftwerk könnte bei einer Überflutung außer Kontrolle geraten, weil die Technik versagt. Das gilt mit Abstrichen auch für Krümmel, das seit 2007 fast ununterbrochen außer Betrieb ist.