Nach Todesschuss von Rentner auf einen Einbrecher weitet die Polizei die Ermittlungen aus

Sittensen. Nach dem Überfall einer Gruppe Jugendlicher auf das Anwesen eines Rentners in Sittensen (Kreis Harburg), bei dem einer der Eindringlinge vom 77-jährigen Opfer erschossen worden war, hat die Polizei ihre Ermittlungen ausgeweitet. Nachdem zunächst auch ein Verfahren gegen den Hausbesitzer Ernst B. eingeleitet worden war, hat die Staatsanwaltschaft Stade nun auch zwei potenzielle Tippgeberinnen der Täters ins Visier genommen.

Es besteht offenbar der Verdacht, dass sie den fünf jungen Tätern, die den Einbruch begingen, Hinweise gegeben hatten, dass Ernst B. ein wohlhabender Mann ist, und wo in seiner reetgedeckten Villa Wertgegenstände aufbewahrt werden. Die Frauen, gegen die jetzt ermittelt wird, sollen Prostituierte sein, die den Rentner zuvor häufiger besucht hatten. Laut "Bild"-Zeitung soll B. erpresst worden sein - und sich geweigert haben, das geforderte Geld zu bezahlen. Offenbar gibt es bei der Staatsanwaltschaft Anhaltspunkte dafür, dass die Prostituierten die Bande zum Einbruch angestiftet haben könnten. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Kai-Thomas Breas, hält sich bedeckt: "Richtig ist, dass wir Verfahren gegen zwei Personen wegen des Verdachts der Anstiftung zu einem schweren Raub eingeleitet haben."

Gegen Ernst B. laufen Ermittlungen wegen Totschlags. Er hatte dem 16-jährigen Einbrecher Labinot S. mit einer Jagdwaffe in den Rücken geschossen und ihn tödlich getroffen.