St. Andreasberg. Die Nationalparkverwaltung will im Harz weitere frei lebende Luchse mit einem Senderhalsband ausstatten. Dazu sollen in den kommenden drei Jahren bis zu zehn Tiere vorübergehend eingefangen werden, sagte der Leiter des Auswilderungsprogramms, Ole Anders. Die Fachleute hätten bereits begonnen, nach Rehen oder anderen von Luchsen getöteten Beutetieren Ausschau zu halten, sagte Anders. Da die Raubkatzen mehrfach zu ihren Rissen zurückkehren, sollen dann in der Nähe Kastenfallen aufgestellt werden. Sind die Tiere eingefangen, erhalten sie ein batteriebetriebenes GPS-Senderhalsband und werden damit dann wieder in die Freiheit entlassen.

Die Experten können anschließend den jeweiligen Standort der Raubkatzen exakt lokalisieren und daraus Rückschlüsse auf die Wanderungsbewegungen der Tiere ziehen. In der Vergangenheit haben bereits vier der im Harz geborenen Luchse einen Sender erhalten. Drei davon sind in ihrer Heimatregion geblieben. Seit dem Jahr 2000 läuft im Harz ein Wiederansiedlungsprogramm für Luchse. 24 Raubkatzen, die zumeist aus Wildparks stammen, wurden seither ausgewildert. Mindestens 70 Luchse wurden bisher in freier Wildbahn geboren. Ein Teil davon ist in angrenzende Regionen gewandert.