Ahrensburg. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Kreisverwaltung Stormarn ist gestern wegen Betrugs und Untreue zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Der Angeklagte, Sven D. aus Bad Oldesloe, hatte von 2005 bis 2010 rund 460 000 Euro aus der Kreiskasse auf ein eigenes Konto überwiesen. Vor dem Ahrensburger Schöffengericht gestand der 30-Jährige insgesamt 67 Überweisungen ein.

Der Angeklagte war seit dem Jahr 2000 Mitarbeiter im Jugendamt. Er hatte sich einen Hilfsfall konstruiert, eine fiktive Jugendliche namens Jennifer Heil. Für deren Betreuung schrieb er Rechnungen, die der Kreis bezahlte. Eine Kontrolle fand nicht statt. Der Betrug flog erst auf, als ein Mitarbeiter der Bank sich über die Beträge wunderte, die regelmäßig auf D.s Konto eingingen.

Was mit dem Geld geschehen ist, konnte der Angeklagte nur sehr lückenhaft erklären. Er habe mit "Jennifer" begonnen, als sein Dispo ausgeschöpft gewesen sei, danach sei das dann weitergelaufen. "Das hat sich verselbstständigt. Das Geld war da, und man hat davon gelebt", sagte er. Der Kreis hat den Mitarbeiter entlassen.

Mehr zum Thema auf abendblatt.de/stormarn und in unserer Regionalausgabe Stormarn