Abkehr von der Landespolitik: Kuder will sich um Großkreis kümmern und tritt gegen derzeitige Landrätin Ostvorpommerns an.

Schwerin. Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) will der Landesregierung den Rücken kehren und Landrätin in Vorpommern werden. Sie gab ihren Entschluss, bei der Landratswahl am 4. September 2011 in Südvorpommern zu kandidieren, gestern in Schwerin bekannt. "Ich kann mir gut vorstellen, den Landkreis endlich aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken", sagte die 52-Jährige. Die CDU-Kreisverbände von Ostvorpommern, Uecker-Randow und Greifswald sowie einem Teil von Demmin - den Gebieten, die den neuen Großkreis bilden - hätten sie angesprochen. "Ich habe mich sehr gefreut." Dazu, dass eher Landräte Karriere als Minister machen als umgekehrt, sagte Kuder: "Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht."

Sie sehe das Amt als spannende Aufgabe an, vielfältiger als nur den Teilbereich Justiz, den sie jetzt zu verantworten habe. Die Ministerin tritt unter anderem gegen die derzeitige Landrätin Ostvorpommerns, Barbara Syrbe (Linke), an, zu der sie nach eigenen Worten ein freundlich-distanziertes Verhältnis hat.

"Ich setze auf Sieg und auf sonst gar nichts", sagte die Ministerin, die in der Nähe von Groß Kiesow bei Greifswald lebt. "Ich bin mir sicher, ich bin an dieser Stelle sehr, sehr richtig." Südvorpommern wird mit 3928 Quadratkilometern der drittgrößte Landkreis Deutschlands sein, nach der Mecklenburgischen Seenplatte und Südwestmecklenburg. Die Chancen dieser Region könne man viel besser nutzen, äußerte sie. Einen Rückfahrschein in die Landesregierung habe sie nicht, betonte Kuder.