Niedersächsische Polizei bildet einen Bloodhound zum Personenspürhund aus. Erfolge von Spürhunden sind vor Gericht verwertbar.

Hannover. Kristin Strömsdörfer ist auf den Hund gekommen - rein dienstlich, aber mit Einverständnis ihres Freundes. Seit diesem Wochenende nämlich lebt auch Hundewelpe Fanta in der Wohnung der 27 Jahre alten Polizeikommissarin. Die neun Wochen alte Hündin mit langen Schlappohren entzückte am Montag auch den niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann (CDU) nicht nur wegen ihres Aussehens. Die Polizei des Landes bildet erstmals Personenspürhunde aus, wie man sie bislang nur aus US-Kriminalfilmen kannte, wenn eine Meute hinter Ausbrechern herhetzt.

230 Diensthunde gab es bereits bislang, meist Schäferhunde, spezialisiert auf Rauschgift, Sprengstoff oder Leichenfund. Aber zwei der neuen Hunde sind Hannoversche Schweißhunde aus einer Zucht in Winsen/Luhe, und ein Bloodhound, eben Fanta, kommt sogar aus Frankreich.

Beide Rassen haben eine besondere genetische Disposition, eine hohe Nasenleistung, um Duftspuren der Menschen wahrzunehmen. Pro Minute verliert der Mensch bis zu 50 Millionen Hautzellen. "Diese Spur ist so individuell wie eine DNA oder ein Fingerabdruck und nicht abwaschbar", erläuterte Alfred Kaufhold, Chef der Diensthundeabteilung. Bei ausgebildeten Personenspürhunden ist deren Erfolg sogar vor Gericht verwertbar. Aber die Verbrecherjagd ist eher die Ausnahme und der Regelfall die Suche nach vermissten Personen, seien es nun Kinder oder verwirrte Menschen.

Je 800 Euro haben die Schweißhunde Hummel und Hudson gekostet, 1300 Euro der Bloodhound. Zwei Jahre dauert die Ausbildung, Herr und Hund gelten als "taktische Einheit", die unbedingt ein ganzes Hundeleben zusammen bleiben soll. Daran nämlich hängt laut Kaufhold der Erfolg der Ausbildung: "Hunde sind sehr sensibel." Mantrailer nennt man in Amerika diese Hunde für Mensch und Fährte.