Kreis Plön. Sorge um das Herrenhaus Rantzau im Kreis Plön. Die Staatsanwaltschaft hat das im 16. Jahrhundert erbaute Schloss durchsucht. Dabei bestätigten sich Befürchtungen des Denkmalschutzamtes, dass durch eine Entkernung des Kulturguts wertvolle Teile der Inneneinrichtung zerstört wurden. „Etwa 90 Prozent der denkmalgeschützten ortsfesten Einrichtung sind herausgeschlagen worden und unwiederbringlich verloren“, bestätigte Thomas Schunck, Pressesprecher der Kultusministeriums in Kiel, dem Abendblatt. Von der einstigen Pracht zeugen nur noch Stuckprofile, wertvolle Wandpaneele und Tapeten, die auf den Schutthaufen vor dem Anwesen liegen – etliches davon soll der Staatsanwaltschaft Kiel nun als Beweissicherung dienen.
Die Schutthaufen hatten bereist Ende Juni das Interesse des Denkmalschutzamtes geweckt. Doch die Eigentümerin des Herrenhauses, eine Hamburgerin, gewährte den Zutritt erst nach langem Tauziehen und dem Einschalten der Staatanwaltschaft. Über ihre Anwälte ließ sie verlauten, dass die Arbeiten keine Zerstörung seien, sondern notwendig, um das Ausmaß der Schäden an dem seit langem verwahrlosten Gebäude festzustellen. So sei der Putz von den Wänden abgeklopft worden, weil sowohl darunter liegendes Gebälk von Hausschwamm zerfressen und von Insekten beschädigt sei. Für Decken, Wände und Fußböden besetehe sogar Einsturzgefahr, da auch sie vollständig von "Echtem Hausschwamm" befallen seien.
Thomas Schunck widerspricht diesen Einschätzungen: „Bei der Besichtung wurde lediglich eine durchfeuchtete Stelle gefunden. Ob es sich um Hausschwamm handelt, muss ein Gutachten klären. Keinesfalls hat sich die Angabe bestätigt, dass das vollständige Gebäude betroffen ist.“
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