Bei einem Tauchunfall vor Fehmarn ist ein zehnjähriger Junge ums Leben gekommen, eine 16-Jährige schwebt weiter in Lebensgefahr.

Fehmarn/Lübeck. Eine 16 Jahre alte Urlauberin aus Hessen schwebt nach einem Tauchunfall auf der Ostsee-Insel Fehmarn noch immer in akuter Lebensgefahr. Ein Polizeisprecher bezeichnete ihren Zustand am Montag als sehr kritisch. Das Mädchen und ein zehnjähriger Junge waren am Freitag bei einem Tauchkursus nicht wieder aufgetaucht. Beide wurden zunächst lebend gerettet und reanimiert. Der Junge starb am Sonnabendabend im Krankenhaus. Die Unglücksursache ist nach Angaben der Polizei noch völlig unklar. Am Montag sollte mit der Untersuchung der sichergestellten Tauchausrüstung begonnen werden. Gegen den Tauchlehrer wird wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.

Das Kind und die Jugendliche hatten bereits am Freitag einen Schnupperkursus mit vier weiteren Anfängern und einem Tauchlehrer gemacht. Beide kamen nach dem Tauchgang in 2,50 Metern Tiefe zunächst nicht nach oben - warum, war auch gestern noch völlig unklar.

Nach wenigen Minuten konnten Rettungskräfte die auf dem Wasser treibende 16-Jährige aus dem Meer ziehen. Auf einem Rettungsboot wurde die Jugendliche wiederbelebt und dann mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Der Junge wurde erst nach rund 20 Minuten gefunden. Die Einsatzkräfte konnten auch den Jungen wiederbeleben. Er starb aber am Sonnabend in einer Kieler Klinik.

Gegen den Tauchlehrer hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung eingeleitet. Die Beamten haben die Tauchflaschen und -anzüge beschlagnahmt.

Die Hobbytaucher hatten mit ihren Eltern Urlaub auf Fehmarn gemacht. Sie kommen beide aus Hessen - der Junge aus Guxhagen, die 16-Jährige aus Marburg. Ihre Eltern wurden nach dem tragischen Unglück sofort von Seelsorgern betreut.

Ebenfalls am Freitag war ein 68 Jahre alter Mann beim Baden im Großensee (Kreis Stormarn) ertrunken. Er war am Südstrand des Sees geschwommen und plötzlich untergegangen, wie die Polizei in Bad Oldesloe am Sonntag mitteilte.