Eine 24-jährige Polizisten hat gestanden, ihr Neugeborenes mit einem Stein beschwert am Ufer des Flusses Wümme versteckt zu haben.

Verden. Das Motiv der jungen Polizistin, die ihr Baby erstochen haben soll, gibt den Ermittlern weiter Rätsel auf. „Sie hat dazu etwas gesagt, aber wir wissen nicht, ob das richtig ist“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Verden am Dienstag. Nähere Details zu den Beweggründen der Frau wollte die Sprecherin nicht nennen.

Eine Beamtin der Polizei hatte gestanden, ihr Neugeborenes mit einem Stein beschwert am Ufer des Flusses Wümme versteckt zu haben. Die 24-Jährige ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Verden dringend tatverdächtig, das Kind zuvor mit einer Waffe getötet zu haben. Bei der Obduktion der Jungenleiche stellten die Ermittler eine Stichverletzung im Oberbauch fest. Das Amtsgericht Verden hat gestern einen Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Die Beamtin befindet sich in Untersuchungshaft.

Die Todesursache nannte Lutz Gaebel von der Staatsanwaltschaft Verden auf Anfrage nicht. "Weitere Auskünfte können wir aus ermittlungstaktischen Gründen zurzeit nicht erteilen", so der Staatsanwalt. "Das ist erst möglich, sobald es die Ermittlungslage erlaubt." Bis dahin halte sich die Ermittlungsbehörde bedeckt. Auch die Polizei hält weitere Informationen zurück. Zu groß sei die Gefahr, dass sogenanntes Täterwissen öffentlich gemacht werde, mit dem Verdächtige überführt werden können. Eine geplante Stellungnahme von Polizeidirektor Burkhard Klein, Leiter der Polizeiinspektion Rotenburg, wurde daher kurzfristig abgesagt.

Das Baby wurde nur wenige Stunden alt. Die 24-Jährige hatte es am 10. Juli ohne Unterstützung in ihrer Wohnung zur Welt gebracht. Den Säugling wickelte sie zur Geheimhaltung ein, bevor sie ihn versteckte. Am vergangenen Mittwoch weihte sie ihre Kollegen dann in ihr grausames Geheimnis ein. Zum Motiv der mutmaßlichen Kindsmörderin wollte die Staatsanwaltschaft nichts sagen.