Das Segelschulschiff der Marine wurde für neun Millionen Euro auf den neuesten Stand der Technik gebracht

Kiel. Nach einem halben Jahr ist das Marine-Schulschiff "Gorch Fock" am Freitag in seinen Heimathafen Kiel zurückgekehrt. Es war kein besonders langer Törn, den der 90 Meter lange Dreimaster zurückgelegt hatte. Das Schiff kam von der Elsflether Werft an der Weser bei Bremen. Dort hatte es sich einem "Schiffs-TÜV" für neun Millionen Euro unterziehen müssen. Es war an der Zeit.

In Elsfleth wurde die Seetüchtigkeit des 52 Jahre alten Segelschulschiffes überprüft, sagte Marine-Sprecher Achim Winkler. Auf dem Programm standen umfassende Arbeiten am Rumpf, den Motoren und der Takelage. Für die Erprobung der zum Teil erneuerten Segel und des Tauwerks waren diesmal 140 Besatzungsmitglieder an Bord. Üblich ist eine 85 Mann starke Stammbesatzung.

Um der "Gorch Fock" auf den Grund gehen und auch die hinterste Ecke untersuchen zu können, mussten die Ballastgewichte aus dem Doppelkammerboden entfernt werden. Das sind immerhin 16 000 Blei-Barren. Die Antriebsanlagen samt Wellen und Propeller wurden instand gesetzt und die Stromerzeuger gegen moderne, energiesparende Geräte ausgetauscht. Zudem erhielt die "Gorch Fock" eine Anti-Bewuchs-Anlage, die verhindern soll, dass sich Muscheln in den Kühlwasserrohren ausbreiten. Auch Radar- und Funkgeräte wurden ausgewechselt und "auf den neuesten Stand der nautischen Technik" gebracht, damit die 1958 von Blohm + Voss gebaute "Gorch Fock" zehn weitere Jahre ihren Dienst verrichten kann.