Das erste Rohr hat drei Monate nach Baubeginn die deutsche Küste erreicht. 2012 sollen dann bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas strömen.

Lubmin. Drei Monate nach dem Baubeginn für die Ostsee-Erdgaspipeline hat der erste Leitungsstrang das deutsche Festland erreicht. Auf dem Verlegeschiff "Castoro 10", das vor der Küste in Lubmin liegt, werden Rohre zusammengeschweißt. Mit einer Seilwinde wird die entstehende Leitung an Land gezogen und in einen Unterwassergraben abgesenkt. Mitte Juli soll fünf Meter neben dem ersten Rohr bereits der zweite Pipelinestrang an Land geführt werden.

Im vorpommerschen Lubmin soll nach Fertigstellung der 1200 Kilometer langen Pipeline Ende 2011 russisches Erdgas deutschen Boden erreichen. Mit einem Investitionsvolumen von 7,4 Milliarden Euro gilt der vom Investorenkonsortium Nord Stream vorangetriebene Pipelinebau derzeit als Europas größtes Infrastrukturvorhaben.

Für das vom russischen Energieriesen Gazprom dominierte Konsortium Nord Stream gilt das Projekt als "Meilenstein" für die Energiepartnerschaft Russlands mit der EU. Mit dem Gas aus den sibirischen Lagerstätten sollen rund 25 Prozent des zusätzlichen Importbedarfs der EU in den kommenden Jahrzehnten gedeckt werden. Wenn Ende 2012 beide Leitungsstränge fertig sind, können bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr von Ost nach West strömen.