Lüneburg. Mehrere Hundert Besucher um die 50 Jahre kamen gestern Abend zur Stadtwette vor das historische Rathaus in Lüneburg. Die NDR-1-Moderatoren Michael Thürnau, der selbst ernannte Albtraum der Weight Watchers, und Thomas Stahlberg hatten die Stadt herausgefordert, sich den Titel "Stadt auf Zack" zu holen. Mindestens 100 Stintfischer in Fischerhemd, Gummistiefeln mit Kescher und Fischernetz sollten sich bis 18.30 Uhr auf dem Marktplatz einfinden.

Außerdem musste ein Koch Stint zubereiten und ein Salzstreuer mit zehn Kilogramm Fassungsvermögen gebaut werden. Zum Abschluss sangen alle Anwesenden Hildegard Knefs Hit "Für mich soll's rote Rosen regnen", denn die Telenovela "Rote Rosen" wird in der alten Salzstadt gedreht.

Es fanden sich sogar vier Köche mit der mobilen Küche eines lokalen Catering-Services ein und bereiteten Stint zu. Nach dem Genuss desselben verschwand Moderator Stahlberg schnell hinter der Bühne. Besonders übel nahm es ihm das Publikum in Lüneburg aber, dass er zwischenzeitlich "Hier in Stade" sagte. Sein Kollege Michael Thürnau schalt die Lüneburger: "Das war der schlechteste Applaus seit 1997."

Insgesamt 110 Fischer konnten um 18.30 Uhr gezählt werden. Damit hat sich Lüneburg als vierte Stadt, nach Westerstede, Stade und Cuxhaven, den Titel "Stadt auf Zack" geholt. Den Extra-Preis, 1000 Euro für den guten Zweck, wird Lüneburg allerdings nicht gewinnen. Den gibt es für die meisten verkleideten Bürger, und da führt zurzeit Cuxhaven, wo 165 Menschen das Wattrennen nachgestellt und sich als Pferde, Jockeys oder Seesterne verkleidet haben. Heute geht die Sommertour in Lüchow weiter.