Kiel. Nord- und Ostsee sollen sauberer werden. Wie Schleswig-Holsteins Europa-Staatssekretär Heinz Maurus (CDU) bestätigte, hat die EU zwei große Forschungsprojekte auf den Weg gebracht. Ziel ist, den Schadstoff-Ausstoß von Schiffen auf Nord- und Ostsee zu ermitteln und zu senken.

"Wir kümmern uns um die Nordsee", sagte Projektleiter Volker Matthias vom GKSS in Geesthacht. Er will zunächst feststellen, wie viele Schadstoffe Schiffe in Häfen wie Hamburg und auf der Nordsee ausstoßen und wie stark welche Küstenregionen durch Feinstaub aus den Dieselmotoren belastet werden.

In einem zweiten Schritt sollen verschiedene Ökomaßnahmen durchgerechnet werden, etwa die Umstellung der Schiffsdiesel auf Biogas oder eine Landstrom-Versorgung in den Häfen.

Das Nordseeprojekt soll bis 2013 laufen, kostet 4,2 Millionen Euro und ist international angelegt. Mit dabei sind Häfen wie Antwerpen, Göteborg und Bergen, die Vereinigung der britischen Schiffbauer oder der Germanische Lloyd in Hamburg.

Zu den Vätern des Projekts gehört die Kieler Regierung. Sie stand auch Pate für ein ähnlich gelagertes EU-Ostseeprogramm. In ihm soll unter anderem ausgelotet werden, ob eine Öko-Staffelung der Hafengebühren umsetzbar ist. Vorbild sind hier Stockholm und Göteborg. Eine andere Studie gilt Landstromstationen, über die Schiffe im Hafen vergleichsweise sauber versorgt werden können. Eine Pilotstation ist bereits in Lübeck-Travemünde in Betrieb.