Kiel. Der frühere Aufsichtsratschef der HSH Nordbank, Wolfgang Peiner (66, CDU), hat seine Hände in Unschuld gewaschen. Vor dem Kieler Untersuchungsausschuss versicherte Hamburgs Ex-Finanzsenator gestern, dass er vom Absturz der Bank durch die Lehman-Pleite 2008 kalt erwischt wurde. "Es sind keine Risiken für den Aufsichtsrat erkennbar gewesen." Peiner, in den Krisenjahren die graue Eminenz in der HSH, ließ sich auch von kritischen Nachfragen nicht aus der Ruhe bringen. Brenzlig wurde es für den gelernten Wirtschaftsprüfer mit Promotion (Bilanzierung amerikanischer Geschäftsbanken) nur einmal. Auf Drängen der Grünen musste er einräumen, dass in der HSH bereits Ende 2007, und damit vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg, über eine Finanzspritze der Eignerländer diskutiert wurde. Grund sei gewesen, das gute Rating der Bank zu sichern.

Dem Verdacht, die HSH hätte schon damals nach den ersten Verlustgeschäften am Abgrund gestanden, widersprach Peiner entschieden. "Die Bank hatte Anfang 2008 keine Schieflage." Ihr sei es vielmehr so gegangen wie einem Schüler mit einem Zweier-Zeugnis, der mal eine Drei plus schreibe. "Da ist die Versetzung nicht gefährdet."

Peiner, der 2009 das HSH-Rettungspaket Hamburgs und Schleswig-Holsteins in Höhe von 13 Milliarden Euro mitschnürte und dann abtrat, sparte auch sonst nicht mit guten Noten für die Nordbank. Die Ausrichtung der HSH sei richtig, ihre Entwicklung besser als geplant. "Die Bank hat eine zweite Chance verdient."