Hannover. Die FDP in Niedersachsen will wieder mehr Glücksspiel zulassen und damit die Landeskasse aufbessern. Christian Dürr, Chef der FDP-Landtagsfraktion, begründete diesen Vorstoß gestern mit Einnahmeausfällen, weil ein im Jahr 2007 geschlossener Staatsvertrag Sportwetten und Internetwetten verbietet und zudem die Lotto-Werbung stark einschränkt. Dürr bezifferte die Einnahmeausfälle für Niedersachsen auf rund 70 Millionen Euro: "Im Moment gewinnt nur die Schattenwirtschaft - das Geld muss im Land bleiben." Das Bundesverfassungsgericht hatte 2006 das staatliche Glücksspielmonopol an eine stärkere Bekämpfung der Spielsucht gekoppelt. Als Reaktion einigten sich die Bundesländer auf einen Staatsvertrag. Dürr sieht das Ziel der Vereinbarung nicht annähernd erreicht: "Der Staatsvertrag hat versagt." Der klassische Spielsüchtige gehe in die Spielothek, und die werde vom Staatsvertrag überhaupt nicht erfasst.