Der 19-Jährige Schauspieler zieht von Bargteheide nach Charlottenburg. Zurzeit steht er für “Das Blaue vom Himmel“ vor der Kamera.

So sinnlich er Kate Winslet in "Der Vorleser" bezirzte, so emotional, wie er in "Same Same But Different" spielte - ebenso praktisch veranlagt ist Schauspieler David Kross im wahren Leben. So beschloss der noch bei seinen Eltern in Bargteheide lebende 19-Jährige, vom geruhsamen Schleswig-Holstein nach Berlin zu ziehen. "Hier habe ich meine Schauspielagentur und meinen PR-Agenten, hier finden viele Castings statt", sagte der Nachwuchsstar zur "Berliner Zeitung". Auch einige seiner engen Freunde, die nun dort lebten, seien ausschlaggebend für den Umzug gewesen.

Partyszene und Nachtleben der Bundeshauptstadt interessierten den Nachwuchsstar allerdings weniger. "Ich gehe eher selten aus. Mein Wochenende kann ich auch ohne Klubbesuche genießen", so der Neu-Charlottenburger. Und: "Ich muss nicht von Freitagabend bis Montag früh durchfeiern." Die Bezeichnung "Landei in der Großstadt" weist Kross aber lokalpatriotisch zurück, denn Bargteheide sei mit knapp 15 000 Einwohnern doch gar nicht so klein. "Das ist auf keinen Fall ein Dorf, eher eine große Kleinstadt. Dort gibt es sogar ein sehr schönes Kino." Ein solches wird er auch in Berlin finden.

Aktuell steht Kross neben den Schauspielerinnen Karoline Herfurth und Hannelore Elsner für Dreharbeiten zu "Das Blaue vom Himmel", dem neuen Film von Hans Steinbichler, vor der Kamera. Entdeckt wurde David Kross 2005, da machte Detlev Bucks Tochter Bernadette ihren Vater auf den zurückhaltend aussehenden Jungen aufmerksam. Daraufhin wurde Kross zum Casting für den Film "Knallhart" eingeladen, und Regisseur Buck verpflichtete ihn sofort für die Hauptrolle - seine Laufbahn begann. 2009 fing er ein Schauspielstudium in London an, brach es aber schnell wieder ab. Der Karriere hat das eindeutig nicht geschadet.