Berlin/Gorleben. Die schwarz-gelbe Bundesregierung setzt allein auf den Salzstock Gorleben als Standort eines Endlagers für hoch radioaktiven Atommüll. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will heute in Berlin mitteilen, dass die vor zehn Jahren unterbrochene Erkundung auf Eignung jetzt weitergeht. Rebecca Harms, Grünen-Fraktionschefin im Europaparlament, glaubt aber nicht an eine ergebnisoffene Erkundung. Sie sagte dem Abendblatt gestern: "Die Entscheidung, Gorleben weiter zu erkunden, ist gleichbedeutend mit der Entscheidung, in Gorleben das Endlager einzurichten." Umweltschützer, Bürgerinitiativen und die Oppositionsparteien im Bund und im Land Niedersachsen kritisieren, dass allein Gorleben erkundet wird, statt eine Suche mit mehreren Standorten durchzuführen. Außerdem fordern sie, dass die Erkundung nicht nach Bergrecht erfolgt, sondern nach Atomrecht mit strengeren Regeln auch für die Beteiligung der Öffentlichkeit.