Hamburg/Verden. Sie hat fantastische Beine, einen wohlgeformten Körper mit den richtigen Rundungen und - nomen est omen - einen unwiderstehlichen Hüftschwung, mit dem sie die Jury überzeugt hat: Shakira aus Asendorf (Kreis Diepholz) konnte sich bei der 37. "Miss Schau der Besten" im niedersächsischen Verden gegen 200 Konkurrentinnen durchsetzen. Sie alle hatten tierisch viel Potenzial, aber am Ende - und wenn wir etwas von Model-Mama Heidi Klum gelernt haben, dann dies - schafft es eben nur eine zum Titel.

Das gilt beim Casting ebenso streng wie beim "Kuh-sting": Denn in der Niedersachsenhalle wurde vor 2000 begeisterten Zuschauern aus mehr als 30 Ländern die schönste Milchkuh gewählt. Mehr als 410 000 vierbeinige Schönheiten hatten sich für den Wettbewerb "Deutschland sucht die Super-Kuh", wobei Deutschland in diesem konkreten Fall nur aus Niedersachsen und Sachsen besteht, angemeldet. Voraussetzung: ein edler Stammbaum und eiserne Disziplin. Denn wer schön sein will, muss bekanntlich leiden: "Die Kuh im Alltagskleid sieht anders aus als auf der Schau", sagt Dieter Hooß. Der Mann ist ein Profi im harten Model-Geschäft, arbeitet seit gut 20 Jahren als "Fitter". Was besser klingt als "Stylist für Wiederkäuer", aber genau das bedeutet.

Schon Wochen vor der eigentlichen Miss-Wahl beginnen alle jene, die einmal den Traum von der Schönheitskönigin leben wollen, mit den Vorbereitungen. Die Klauen müssen gepflegt, das Fell mit Fön und Haarspray auf perfekten Halt getrimmt werden. "Die Kunst ist, die Haare so zu scheren, dass die Unregelmäßigkeiten in der Wirbelsäule ausgeglichen werden", erklärt Hooß. Mehr als drei Stunden dauert allein die Beauty-Pflicht vor der Kür.

Im Alltag mag die Wahrheit auf der Weide liegen, bei der Miss-Wahl liegt sie auf dem Laufsteg. Nur wer elegant und mit der richtigen Attitüde - wir erinnern uns an "Mehr Drama, Baby"-Bruce - über den "Cow-walk" schreitet, sackt die Prämie von 2500 Euro ein. Warum die drei Jahre alte Shakira so souverän aufgetreten ist? Na ja, wie ihre Mitbewerberinnen musste sie sich zumindest keine Gedanken darüber machen, ob die "Handetasche lebt".