In Hamburg gibt es die Hells Angels nach einem Verbot offiziell nicht. Doch sie sind immer noch (erkennbar) mächtig, denn kein anderer Motorradfahrer traut sich, eine "Kutte" (die "heilige" Weste) zu tragen. Inoffiziell gibt es längst einen Nachfolge-Klub; der nennt sich "Harbour-City". Dennoch hat die Hamburger Polizei nach eigener Aussage die Lage im Griff: "Die Hells Angels in Hamburg machen keine Machtdemonstrationen; sie wirken in dem Umfeld, das wir kennen", erklärte das Landeskriminalamt. Bis nach Hamburg reicht der Arm von Frank H., dem Chef der deutschen Hells Angels. Frank H. (genannt: "der Lange") ist eine ehemalige Hamburger Kiezgröße, die heute auch gern mal im Anzug als Geschäftsmann auftritt und in Hannover angesiedelt ist. In Hannover passierte das, was die Polizei am meisten fürchtet: Die Hells Angels übernahmen ein komplettes Viertel, den "Party-Plan". Das ist ein Rotlicht- und Eventquartier im Steintorviertel, das zu 90 Prozent vom Klub kontrolliert wird. Der Hannoveraner Hells-Angels-Präsident Frank H. hat das in nur neun Jahren aufgebaut. Die Befürchtung: Hier könnten die Rocker auch als Drahtzieher in Finanzgeschäften arbeiten.