Kiel. Mit Ralf Stegner und Lothar Hay stehen morgen zwei frühere Minister dem Kieler Untersuchungsausschuss zur HSH Nordbank Rede und Antwort. Das Landtagsgremium will erfahren, was die SPD-Politiker über die Hintergründe der Risikogeschäfte wussten, die das Institut in seine Schieflage gebracht hatten. Dabei geht es besonders um die Frage, inwieweit sie ihre Kontrollfunktion als damalige Aufsichtsratsmitglieder wahrgenommen haben.

Stegner und Hay wollen nicht - wie zunächst erwartet - nur "zusammenhängende Sachdarstellungen" abgeben. Sie bekundeten dem Ausschussvorsitzenden Wilfried Wengler (CDU) auch die Bereitschaft, Fragen zu beantworten.

Nach der Neubildung des Ausschusses nach der Landtagswahl sind Stegner und Hay die ersten Betroffenen, die in dem Verfahren aussagen. Sie sollen sich voraussichtlich auch zu ihren Kenntnissen über die Lage der Bank äußern, bevor es 2008 zu einer Kapitalerhöhung um rund zwei Milliarden Euro durch die Anteilseigner kam. Der frühere Finanz- und Innenminister Stegner saß von 2003 bis 2008 im Aufsichtsrat, dann folgte ihm Hay.