Es war immer sein Traum, Arzt zu werden. "Solange ich denken kann", sagt er. Tierarzt oder Humanmediziner, das war dem kleinen Johann Kielholz , der auf einem Bauernhof bei Heide aufwuchs, damals egal. Aber der Hausarzt, der mit spannenden Instrumenten vorbeikam, wenn jemand aus der Familie krank war, imponierte ihm zusehends. Landarzt, das wollte er auch werden. Ein Beruf, der selten geworden ist.

Nach dem Studium in Kiel arbeitete der heute 58-Jährige - verheiratet, Vater zweier Söhne und einer Tochter - erst mal fünf Jahre in Kliniken. Doch die alte Heimat lockte ihn: "Ich liebe die Natur und die Menschen hier in der Marschlandschaft. Und natürlich spreche ich Dithmarscher Platt." Acht Kilometer vom Hof der Eltern entfernt eröffnete er vor gut 25 Jahren eine Praxis: "Ich behandele Menschen, keine Krankheiten. Egal, ob vormittags in der Praxis oder nachts bei Hausbesuchen. Sie in schwierigen Situationen beraten, sie gelegentlich auch in den letzten Stunden ihres Lebens begleiten. Das ist, was ich mache." Keines seiner Kinder will in seine Fußstapfen treten.

Seinem ältesten Sohn war schon früh klar: "Papa, Arzt will ich nicht werden." Zu viel Arbeit. Und immer da sein müssen. So bildet Kielholz jetzt andere als Hausärzte aus: "Nachwuchsarbeit ist wichtig in der Medizinbranche."