Kiel. Schleswig-Holstein hat im vergangenen Jahr aus Hamburg 18 Unternehmen mit 600 Arbeitsplätzen abgeworben. Das geht aus der gestern von Kiels Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) vorgelegten Ansiedlungsbilanz hervor. Die meisten Betriebe zogen ins Umland, darunter ein Logistikunternehmen nach Reinbek (Stormarn). In Schleswig-Holstein ließen sich 2009 insgesamt 145 Unternehmen mit gut 1500 Jobs nieder, rund 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Der größte Zuwachs (13 Prozent der Betriebe, 40 Prozent der Arbeitsplätze) kam dabei aus Hamburg. Aus den übrigen Bundesländern zog es 23 Betriebe (16 Prozent) mit 214 Jobs (14 Prozent) gen Norden. Der Rest sind Neugründungen und Auslandsunternehmen.

De Jager ließ keinen Zweifel daran, dass Unternehmen auch mit Schecks ins Land geholt werden. "Ohne einzelbetriebliche Förderung ist das nur schwer möglich." Daher dürfe man im Zuge der Spardebatte "das Kind nicht mit dem Bade ausschütten", sagte er mit Blick auf die Forderungen der IHK Kiel und Lübeck, diese Förderung (44 Millionen Euro im Jahr 2009) einzustellen. Der Minister verband seine Warnung mit dem Hinweis, dass andere Bundesländer ebenfalls mit Schecks wedeln, vor allem Mecklenburg-Vorpommern und immer stärker Niedersachsen, direkter Konkurrent im Wettkampf um Betriebe aus Hamburg.