Größer kann der Kontrast nicht sein: Die Bremer Bürgerschaft hat gestern einen Haushalt für 2010 beschlossen, der bei einem Volumen von rund vier Milliarden Euro eine Neuverschuldung von 935 Millionen Euro vorsieht. Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern verabschiedete ebenfalls gestern einen Doppelhaushalt für 2010/2011, der pro Jahr sieben Milliarden Euro Ausgaben vorsieht - und ganz ohne neue Schulden auskommt.

Fast jeder vierte Haushalts-Euro muss geliehen werden - das ist nicht der einzige Bremer Minusrekord: Mit fast 16 Milliarden Euro (umgerechnet 24 000 Euro je Bürger) ist der Stadtstaat auch das am höchsten verschuldete Bundesland. Und obwohl Bremen von 2011 bis 2019 jährlich 300 Millionen Euro Konsolidierungshilfe bekommt, ist unklar, wie es von 2020 an das dann geltende Neuverschuldungsverbot einhalten will.

Ganz anders Mecklenburg-Vorpommern: Hier hat man in den vergangenen Jahren sogar Rücklagen aus den Solidarpaktmitteln gebildet. Diese 480 Millionen Euro sind jetzt im Doppelhaushalt 2010/2011 verplant mit dem Ziel, auch in Krisenzeiten keine weiteren Schulden zu machen.