Flensburg. Mit Schneefällen in weiten Teilen Schleswig-Holsteins und am Abend auch in Hamburg ist der Winter im Norden angekommen. Vor allem im nördlichen Schleswig-Holstein ereigneten sich gestern auf glatten Straßen Dutzende Verkehrsunfälle. In Hamburg ereigneten sich allein zwischen 17 und 21 Uhr mehr als 80 Unfälle.
In Flensburg und in den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland wurden nach Angaben der Polizei drei Menschen leicht verletzt. In Flensburg brach der Verkehr gestern Nachmittag zum Teil zusammen, weil einige Lastwagen die Steigungen nicht mehr schafften.
Nahe Eckernförde stürzte ein Linienbus mit 21 Schulkindern und vier Erwachsenen an Bord in einen Graben. Eine 75 Jahre alte Frau wurde leicht verletzt. Nach Angaben der Polizei war der Busfahrer einem Kleinbus ausgewichen, der auf der verschneiten Straße ins Rutschen geraten war. Nach dem Unfall waren die Türen des Busses blockiert. Feuerwehrleute schlugen eine Scheibe ein und holten die Fahrgäste heraus.
Auch auf der Autobahn 7 kam es zwischen den Anschlussstellen Owschlag und Jagel zu mehreren Unfällen aus schneeglatter Fahrbahn. Züge fuhren im nördlichen Landesteil zum Teil verspätet.
In der Mitte Schleswig-Holsteins und im Kreis Dithmarschen blieb es zumeist bei Blechschäden. Auf der A 210 wurde eine 19 Jahre alte Autofahrerin leicht verletzt, als in Höhe Achterwehr ihr Wagen ins Schleudern kam, umstürzte und auf dem Dach liegen blieb. Auch in weiten Teilen Niedersachsens gab es wegen des Wintereinbruchs Behinderungen im Berufsverkehr und zahlreiche Unfälle, mehrere Menschen wurden dabei leicht verletzt.
Elf Monteuren bescherte das schlechte Wetter mindestens zwei unfreiwillige Übernachtungen im Offshore-Windpark "Alpha ventus" 45 Kilometer vor der Nordseeinsel Borkum. Die Männer waren am Mittwoch für Arbeiten per Hubschrauber zu den Türmen geflogen worden. Doch Abholen konnte der Helikopter die Monteure nicht, weil seine Rotorblätter hätten vereisen können. Und der Einsatz eines Schiffes war nahe der Türme wegen des hohen Wellengangs nicht möglich.
Die Übernachtung in einem speziellen Raum eines Turms sei ungefährlich, sagte "Alpha ventus"-Projektleiter Wilfried Hube. Ein Versorgungsschiff habe den Männern Heizlüfter, Wasserkocher und Verpflegung gebracht, die mit einer Leinenverbindung zu den Türmen transportiert worden seien. "Vorsorglich ist auch ein Skatspiel in jedem Windrad deponiert, damit keine Langeweile aufkommt."
(jel/dpa)