Kiel. Der Bau einer Superbrücke über den Fehmarnbelt wird offiziell besiegelt. Am 15. Dezember tauschen Dänemarks Königin Margrethe II. und Bundespräsident Horst Köhler in Berlin die Ratifizierungsurkunden zum Bau des Jahrhundertprojekts aus.

Auf Fehmarn bröckelt derweil der Widerstand gegen die Überbrückung des Belts. "Man kann nicht gegen ein europäisches Vertragswerk angehen", sagte Inselbürgermeister Otto-Uwe Schmiedt gestern in Kiel nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Wirtschaftsminister Jost de Jager (beide CDU). Ziel müsse es nun sein, für Fehmarn und die Region das Beste herauszuholen.

Carstensen wurde konkret. Er möchte den Brückenbau (2012 bis 2018) über einen schleswig-holsteinischen Hafen abwickeln. In einem solchen "Bauhafen", in dem Brückenteile gelagert und vormontiert werden, würden viele neue Arbeitsplätze entstehen. Infrage kämen Lübeck, Kiel oder Flensburg, aber eben auch Häfen in Mecklenburg, Polen oder Dänemark. Das dänische Baukonsortium will 2010 entscheiden.

Carstensen möchte zudem erreichen, dass die Bahntrasse zwischen Lübeck und Puttgarden "für die Region verträglich" ausgebaut wird. Streitpunkt ist die Trassenführung: Die Bahn hatte zunächst geplant, die Strecke durch die Ferienorte an der Lübecker Bucht um ein zweites Gleis zu erweitern, nach Protesten aber die Prüfung von Alternativtrassen angekündigt. Das Ergebnis soll im Januar vorliegen.