Helgoland ist endlich an das Festland-Stromnetz angeschlossen. Damit können die Diesel-Aggregate auf auf der Insel abgestellt werden.

Quickborn/Helgoland. Ans Stromnetz angeschlossen: Was auf dem Festland seit vielen Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit ist, gilt nun auch für Helgoland. Die Insel ist jetzt als letzte Gemeinde Schleswig-Holsteins an die Stromversorgung des Festlandes angeschlossen. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) eröffnete mit einem Knopfdruck in der Zentrale des Energieversorgers E.on Hanse in Quickborn das neue Zeitalter für die 1300 Inselbewohner. Bislang versorgten zwei Schiffsdieselmotoren auf der Insel die 1000 Haushalte mit Strom. "Was bereits für ganz Schleswig-Holstein gilt, gilt jetzt auch für Helgoland", sagte Carstensen. "Energie soll sicher, sauber und bezahlbar sein." Letzteres gilt im besonderen Maße für die Helgoländer. Künftig werden sie wegen der Mehrwertsteuerbefreiung den wohl günstigsten Stromtarif Deutschlands haben. 8000 Tonnen CO2 werden auch eingespart.

Der Strom erreicht die Nordseeinsel vom Umspannwerk in St. Peter-Ording über ein 53 Kilometer langes Kabel, das mit einem Spezialschiff in zwölf Tagen in einem Stück verlegt wurde. Das Kabel ist zehn Zentimeter dick und insgesamt 800 Tonnen schwer. Es liegt jetzt etwa 1,50 Meter unter den Meeresboden vergraben. 20 Millionen Euro hat das Unternehmen E.on Hanse in die Elektrifizierung Helgolands investiert. Ein "finanzieller Kraftakt", wie Vorstandschef Hans-Jakob Tiessen sagte, der nun auf alle Stromkunden des Landes umgelegt wird.