Nach der Havarie des Bremer Weltumseglers könnte es nun zu einem zweiten Anlauf für seinen Weltrekordversuch kommen.

Bremen/Bluff. Zunächst schien es, als müsste das Projekt komplett aufgegeben werden: Doch nun könnte es nach der schweren Havarie des Bremer Weltumseglers Bernt Lüchtenborg doch noch zu einem zweiten Anlauf für seinen bisher einmaligen Weltrekordversuch kommen. Wie berichtet, war Lüchtenborg nach einem schweren Ruderschaden 500 Seemeilen vor Neuseeland von einem Kreuzfahrtschiff aufgenommen worden. Zur Sicherheit, weil die steuerlose Aluminium-Yacht in der schweren See jederzeit querschlagen konnte. Damit war die doppelte Nonstop-Umrundung jäh gestoppt, seine Yacht musste er in der aufgewühlten See zurücklassen. Eigentlich wollte Lüchtenborg alleine zweimal die Welt umrunden und unterwegs wissenschaftliche Daten sammeln. 16 Monate und 120 000 Kilometer, so war das Ziel. Im Juni war er in Cuxhaven gestartet.

In Bluff, einem Hafen an der Südspitze Neuseelands gelang es Lüchtenborg, einen Fischer zu finden, der bei der Suche nach seiner Yacht helfen wollte. Gestern nun konnte er sie tatsächlich finden und das Boot von dem Kutter in Schlepp nehmen lassen, wie er seinem Organisationsteam nach Hamburg meldete. Die Suche nach der treibenden Yacht sei relativ problemlos verlaufen, da Lüchtenborg an Bord ein satellitengestütztes Ortungssystem installiert hat. Die Sendeeinheit konnte so stündlich die Position melden und die Drift-Richtung anzeigen.

Diese Daten wurden allerdings nicht veröffentlicht - damit nicht andere Schlepper schneller sein konnten, um dann hohe Bergungskosten zu verlangen.

Heute noch will Lüchtenborg mit der "Horizons" im Schlepptau in Neuseeland ankommen. Dann soll das Schiff repariert und das Projekt "sail2horizons" fortgeführt werden.