Auf den ersten Blick ist das eine tolle Idee: Um junge Gewalttäter nachdenklich zu machen, will Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann sie da treffen, wo es ihnen richtig wehtut: bei der Fahrerlaubnis. Und damit das auf dem Umweg über den Idiotentest funktioniert, soll die Polizei künftig die Straßenverkehrsbehörde regelrecht füttern - auch mit Informationen über Straftaten wie schwere Körperverletzung bis hin zum Totschlag.

Die Sache hat aber einen entscheidenden Haken: Eine Strafe auf Umwegen darf es im Rechtsstaat nicht geben. Zudem ist datenschutzrechtlich bedenklich, dass künftig hochsensible Angaben über Straftaten bei den Straßenverkehrsämtern und anderen Behörden landen.

Minister Schünemann profiliert sich gern als Hardliner, in diesem Fall kann der CDU-Politiker zudem mit Beifall der Gewerkschaft der Polizei rechnen, von der der Vorschlag ursprünglich stammt. Die Initiative aber bleibt dennoch falsch: Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel.