Die Sonderlackierung des Aufklärungs-Tornados, der jetzt über Norddeutschland im Einsatz ist, ist wirklich ein Hingucker.

Hamburg. Viel sehen, ohne selber gesehen zu werden - das ist üblicherweise das Motto von militärischen Aufklärungseinheiten, einerlei ob zu Wasser, zu Lande oder in der Luft. Doch jener Aufklärungs-Tornado, der jetzt über Norddeutschland im Einsatz ist, soll gerade gesehen werden. Und die Sonderlackierung der Maschine, hier über Helgoland, ist wirklich ein Hingucker: Auf dem Seitenleitwerk glüht ein mannshohes grünes Raubtierauge; von den Tragflächen droht ein geblecktes Gebiss mit roter Zunge. Das für ein Militärflugzeug ungewöhnliche Design steht für das Wappen des Aufklärungsgeschwaders 51 "Immelmann" - einen Panther. Damit feiert das jüngste Geschwader der Luftwaffe - das Einzige übrigens mit der Fähigkeit zur bemannten taktischen Luftaufklärung in der Bundeswehr - seine Gründung vor 15 Jahren. Lange wird der bunte "Recce"-Tornado allerdings nicht zu sehen sein. Er wird bereits im nächsten Jahr aus Altersgründen ausgemustert und soll dann einen Ehrenplatz auf dem Fliegerhorst Schleswig-Jagel erhalten, wo die 1800 "Immelmänner" und ihre 46 Tornado-Schwenkflügler beheimatet sind. Sofern sie nicht gerade mit sechs Maschinen im afghanischen Masar-i-Scharif Luftaufklärung betreiben.

Der Name Immelmann, den auch schon ein Schlachtgeschwader im Zweiten Weltkrieg führte, stammt von dem deutschen Jagdpiloten Max Immelmann, dem "Adler von Lille". Der Oberleutnant mit 15 Luftsiegen im Ersten Weltkrieg gilt als Pionier der Luftkampftaktik. Im Kunstflug und bei der Achterbahnfahrt kennt man noch heute das wenig magenfreundliche Manöver "Immelmann-Loop". Das Flieger-As wurde 1916 bei einem Gefecht über Nordfrankreich abgeschossen - und zwar von der eigenen Luftabwehr. In Dresden liegt er begraben.