Maurizio Greco vom TuS Güldenstern Stade war in der 78. Minute zusammengebrochen. Der Stürmer war durch eine Krankheit geschwächt.

Stade. Die zehn Minuten, die es dauerte, bis Unfallwagen und Notarzt auf der Camper Höhe eintrafen, kamen den Fußballfans und den Spielern auf dem Platz wie eine Ewigkeit vor. Spieler und Betreuer kümmerten sich sofort um den leblosen Maurizio Greco. Gelang es dem Notarzt noch, den jungen Spieler zu reanimieren, so waren alle Bemühungen danach, ihn am Leben zu erhalten, vergebens.

Ohne ersichtlichen Grund war der Angreifer des TuS Güldenstern Stade zwölf Minuten vor dem Ende des Oberligaspiels gegen Lupf-Martini Wolfsburg zusammengebrochen und regungslos liegen geblieben. Wenig später verstarb Maurizio Greco im Alter von erst 25 Jahren im Stader Krankenhaus. Herzstillstand, so die offizielle Todesursache.

Weil er durch eine Erkältung geschwächt war, wurde der aus Buxtehude stammende Greco, dessen Familie in der Estestadt ein Eiscafé betreibt, von Trainer Martin König erst nach der Pause eingewechselt. Maurizio erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen, schoss kurz vor seinem Zusammenbruch einen Freistoß, der zum 1:1-Ausgleich für TuS Güldenstern führte.

Was dann passierte, beschreibt der Verein auf www.gueldenstern-online.de : "Er machte noch die Vorlage zum Ausgleichstreffer der Stader. Er scherzte mit seinen Mitspielern. Es war ein normales Zurücklaufen aus dem gegnerischen Strafraum in die eigene Hälfte, als er in sich zusammensackte und regungslos liegen blieb."

Erst im Sommer vergangenen Jahres war "Mauro", wie ihn nicht nur Mitspieler nannten, vom Buxtehuder SV zum Stader Oberligaverein gewechselt. In Buxtehude war er bereits 2002 von der Jugend in den Herrenbereich berufen worden und hatte sich dort einen Stammplatz in der Verbandsligaelf eroberte. Auch in Stade wuchs er schnell in die Mannschaft, erzielte in seiner ersten Saison neun Treffer.

In der laufenden Saison war er auf dem besten Weg, seinem Ruf als Torjäger gerecht zu werden. Maurizio Greco brachte es bei 13 Einsätzen auf sechs Tore, die Hälfte aller Treffer der Mannschaft. Greco war Stammspieler und Leistungsträger, war in allen Ligaspielen dabei.

Er galt als ebenso impulsiv wie geradeheraus, als ehrliche Haut, als jemand, "der immer sagt, was er denkt". Die Freistöße des manchmal eigensinnigen Stürmers waren bei gegnerischen Teams gefürchtet. Ein Schlitzohr sei Maurizio Greco gewesen, besonders im gegnerischen Strafraum, hieß es aus dem Kreis der Mannschaft.

Erst vor fünf Monaten war Greco Vater eines Sohnes geworden. "Wir trauern mit seiner kleinen Familie", sagte Trainer Martin König. Für alle anderen Gedanken, etwa an kommende Spiele, sei bei allen Beteiligten noch kein Platz. König: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir am Wochenende schon wieder spielen." Der ungewöhnliche Tod des beliebten Spielers hat in Stade Fassungslosigkeit und Unverständnis hervorgerufen. "Wir trauern um Maurizio Greco", stand gestern auf der in Schwarz gehaltenen Internetseite des Vereins, auf der auch ein Foto Grecos gezeigt wurde. Überschrieben war die Seite mit einem "Warum?" in großen Lettern.

Heute Abend werden sich die Fußballer von TuS Güldenstern bei Trainer Martin König zusammensetzen. Schon am Todestag von Greco hatten viele Fußballer nicht allein sein wollen. "Der tragische Tod von Maurizio wird uns alle noch enger zusammenschweißen", glaubt König.