Mit einer bislang einmaligen Aktion soll die Wiederansiedlung des Störs in der Ostsee vorangetrieben werden. Rund 150 jeweils einen Meter lange Exemplare des Knorpelfisches sind, markiert und teilweise mit Datenspeichern ausgestattet, in Freest nahe Greifswald in der Pommerschen Bucht ausgesetzt worden. Die Datenspeicher erfassen alle zehn Sekunden Temperatur, Tiefe und Salzgehalt des aufgesuchten Gewässers. Von der Maßnahme verspricht sich die Gesellschaft zur Rettung des Störs weitere Aufklärung über Wanderverhalten und bevorzugte Lebensräume in der Ostsee, wie Gerd-Michael Arndt vom Verein Fisch und Umwelt erklärte. Angler sollen beim Fang der Tiere Länge und Gewicht messen und die Daten zurückschicken sowie die Datenspeicher von der Rückenflosse lösen. Danach müssen die geschützten Fische wieder ausgesetzt werden. Die Aussetzaktion ist Bestandteil einer langfristigen Strategie zum Wiederaufbau von Beständen heimischer Störarten in Deutschland, wo die Tiere bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts vorkamen. Zusätzlichen Nachwuchs erwarten die Meereswissenschaftler im kommenden Jahr von 30 ausgewachsenen Stören, die in einer Freianlage der Versuchsforschungsstation auf dem Darß schwimmen. Die Tiere waren 2005 aus Kanada nach Mecklenburg-Vorpommern gebracht worden. Inzwischen sind sie geschlechtsreif und mehr als zwei Meter lang.