Eine Kreis-Ehe zwischen Lüchow-Dannenberg und Uelzen ist vorerst gescheitert. Fehlender Glaube an das neue Kreis-Konstrukt.

Lüchow. Mit großer Mehrheit hat der Kreistag Lüchow-Dannenberg die Erstellung eines Fusions-Gutachtens als Entscheidungsgrundlage abgelehnt, sagte der Erste Kreisrat Martin Schultz. Viele Kreistagsmitglieder glaubten nicht an die Lebensfähigkeit des neuen Kreis-Konstrukts.

Außerdem fürchten sie, dass die Ehe mit dem relativ konservativen Uelzen den Widerstand gegen ein Atomendlager in Gorleben schwächen könnte. Denkbar ist nun ein Zusammengehen mit Lüneburg oder eine Fusion aller drei Kreise - aber nicht mehr vor der Kommunalwahl 2011. "Der Landkreis Lüneburg ist grundsätzlich für vieles offen", sagte Schultz. Doch weder Lüneburg noch Lüchow-Dannenberg sähen einen Grund zu besonderer Eile. Die Mehrheit im Kreistag habe weder in den Synergien einer Fusion noch in der vom Land versprochenen Übernahme von Kassenkredit-Schulden "den großen Schritt" gesehen, um den neuen Kreis dauerhaft schuldenfrei zu halten, sagte der Kreisrat.

Das Land müsse eine grundsätzliche Regelung finden, die den ländlichen Raum finanziell und strukturell besserstellt. Die Verwaltungen der Kreise Lüchow-Dannenberg und Uelzen hatten das 50 000 Euro teure Gutachten mit Vorschlägen für eine Fusion bereits abgelehnt. Die Kämmerer hatten errechnet, dass eine Fusion acht Millionen Euro einsparen könne, mittelfristig aber mehr als doppelt so hohe Defizite absehbar seien.

Während Lüchow-Dannenberg Schulden in Höhe von 115 Millionen angehäuft hat, sind es im Kreis Uelzen rund 65 Millionen Euro.