An Selbstbewusstsein hat es Ole Schröder, Doktor der Rechtswissenschaften, nie gefehlt.

Kreis Pinneberg. "Die schleswig-holsteinische CDU braucht auch einen Bundestagsabgeordneten um die 30", warb er 2002 für den Generationswechsel in eigener Sache. Mit diesem Schwung und seiner kommunalpolitischen Erfahrung setzte er sich innerhalb der Union im Kreis Pinneberg gegen erfahrene Mitstreiter durch und zog zum ersten Mal, wenn auch über die Landesliste, in den Bundestag ein.

2005 und im September 2009 konnte der Rellinger den Wahlkreis dann direkt gewinnen. Und zwar gegen keinen Geringeren als den SPD-Kontrahenten Ernst Dieter Rossmann, immerhin Sprecher der parlamentarischen Linken in der SPD. Jetzt berief Bundeskanzlerin Angela Merkel Ole Schröder als parlamentarischen Staatssekretär für den neuen Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Als "Anerkennung" und außerordentlichen "Vertrauensbeweis" wertet der Ernannte die neue Aufgabe.

Die Politik war schon früh seine Berufung. So wurde Ole Schröder mit gerade 18 Jahren in Rellingen Ortschef der Jungen Union, rückte kurze Zeit später in den Verkehrsausschuss der Gemeinde und dann in den Gemeinderat auf, in dem sein Vater als CDU-Fraktionschef amtierte. Dann erklomm er eine Stufe nach der anderen in der Kommunalpolitik - gemeinsam mit Christian von Boetticher aus Appen, der neuer CDU-Fraktionschef im Landtag ist. "Ich freue mich für Ole Schröder", so von Boetticher, der als Kronprinz von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen gehandelt wird. Es sei bis zuletzt fraglich gewesen, ob ein Schleswig-Holsteiner den Rang eines parlamentarischen Staatssekretärs in Berlin übernehmen könne. Von Boetticher: "Aber es war immer klar, dass für diesen Fall nur Ole Schröder in Frage kommt!"

Der Rellinger, der seit 2005 nach fünf Jahren als Stellvertreter CDU-Kreischef in Pinneberg ist, muss nun noch eine Aufgabe schultern . "Der Wahlkreis wird profitieren", glaubt er. Und wer weiß: Wenn er der Belastung standhält, könnte er bald als Minister berufen werden.