Wegen gemeinschaftlichen Abrechnungsbetrugs in mehr als 500 Fällen hat das Amtsgericht Lüneburg einen Strafbefehl gegen den ehemaligen Verwaltungschef des Städtischen Klinikums Lüneburg erlassen.

Lüneburg. Gegen den inzwischen Pensionierten sei eine Freiheitsstrafe von elf Monaten auf Bewährung verhängt worden. Außerdem muss er 9000 Euro zahlen, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig. Der Klinikchef hatte es einem inzwischen zu fünf Jahren Haft (unter anderem wegen Brandstiftung) verurteilten Orthopäden ermöglicht, ambulante Operationen außerhalb seines gedeckelten Budgets über das Klinikum abzurechnen. Weil der niedergelassene Arzt seine Patienten als Klinik-Patienten ausgeben konnte und außerdem mehrfach benutzte Einmalsonden für Wirbelsäulenoperationen abrechnete, entstand den Kassen ein Schaden von mehr als 200 000 Euro. Der Orthopäde hatte auch seine Krankenversicherung betrogen, indem er während Krankschreibungen immer wieder arbeitete. Außerdem kassierte er für Leistungen eines Anästhesisten, die er selbst gar nicht erbracht hatte.